Nachdem er beim Seniors Event in Barcelona seinen ersten internationalen Erfolg feiern konnte, erreichte Ensan direkt danach auch noch den dritten Platz im Main Event. In Malta erreichte er wieder den letzten Tisch.
Wie macht er das?
PZ: Erstmal was Unhöfliches. Wie alt bist du?
HE: Ich bin letzten Mai 51 geworden.
PZ: Also gerade so alt genug für das Seniors. Ich nehme an, du spielst schon lange?
HE: Schon ungefähr seit ich 20 war. Früher habe ich viel Draw und Stud Poker gespielt, und vor ein paar Jahren kam dann Hold’em dazu.
PZ: In der Datenbank des Hendonmob finden sich aber nur Ergebnisse aus den letzten paar Jahren.
HE: Da hat es eben erst richtig geklappt, in den letzten paar Jahren. Davor habe ich vor allem Erfahrung gesammelt. (lacht)
PZ: Ach so. Mal eben 30 Jahre geübt und dann durchgestartet?
HE: Genau. 30 Jahre verloren und jetzt wieder alles zurückgewonnen.
PZ: Was hast du seit Barcelona für Turniere gespielt?
HE: Ich war bei den EPTs in London und Prag, außerdem einmal in Rozvadov und in meinem Stammcasino in Dortmund.
PZ: Und jetzt schon wieder ein Finaltisch. Wie ist das möglich? Glück?
HE: Alles ist möglich. Ich freue mich einfach über jeden Platz, den ich weiterkomme. Und Glück braucht man immer im Leben.
Wenn ich vom Casino ins Hotel laufe, kann auch alles Mögliche passieren. Und so ist das bei Poker auch.
Aber man hat sein Glück selbst in der Hand. Auf Glück verlassen darf man sich natürlich nicht.
PZ: Ist es ein Nachteil, deutlich älter zu sein als die meisten Spieler?
HE: Natürlich bin ich nach diesen langen Turniertagen fix und fertig. Pokerturniere sind harte Arbeit, da muss man richtig ackern.
Ich gehe häufig ins Fitness-Studio, um mich fit zu halten. Je nachdem, wie oft ich Zeit habe. Wenn ich könnte, würde ich jeden Tag hingehen, weil mir das Training einfach Spaß macht.
Aber das geht natürlich nicht. Immerhin habe ich auch noch eine Familie, und die will ja auch was von mir haben.
PZ: Wie sieht deine Strategie im Finale aus?
HE: Eigentlich habe ich keine Strategie. Ich spiele meine Hände so gut wie möglich und mache das Beste draus. Mal sehen, wie weit ich komme.
Anm. d. Red.: Hossein Ensan hatte am letzten Tisch zeitweise den Chiplead übernommen und schied schließlich auf Platz sechs aus.