Zwar bestehen einige Gemeinsamkeiten mit anderen Draw-Games wie 2-7 Triople Draw, aber bei Badugi wird die Gewinnerhand vollkommen anders bestimmt. Zunächst nennt man eine Hand in Badugi nicht Hand, sondern passenderweise „Badugi“.
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Kartengeben und Spielablauf
Badugi ist ein „Blind Game“, d. h., der Spieler links vom Geber muss den Small Blind setzen, der Spieler links von diesem den Big Blind.
Beginnende mit dem Small Blind erhält jeder Spieler vier Karten, die einzeln gegeben werden.
Haben alle Spieler ihre Karten, beginnt die erste Setzrunde, und zwar bei dem Spieler links vom Big Blind.
Nachdem die erste Setzrunde abgeschlossen ist, beginnt die erste Draw-Runde. Beginnend mit dem Spieler links vom Dealer (dem SB) sagt jeder Spieler, wie viele Karten er tauschen will und erhält entsprechend neue Karten.
Der Dealer gibt erst dem einen Spieler alle geforderten Karten und wendet sich dann erst dem nächsten Spieler zu.
Jeder Spieler hat die freie Wahl, so viele Karten zu tauschen, wie er will. Tauscht er gar keine Karte, wird dies als „Stand Pat“ bezeichnet.
Wenn alle Spieler ihre Karten bekommen haben, beginnt die zweite Setzrunde. Als erster ist der Spieler links vom Dealer an der Reihe, also der Small Blind.
Dieser Spielablauf wird wiederholt bis entweder alle bis auf einen Spieler gefoldet haben oder die dritte Tauschrunde mit anschließender Setzrunde beendet ist.
Wenn Sie mehr über Setzstrukturen, Blinds u. Ä. wissen möchten, besuchen Sie unsere Seite Texas Hold’em Regeln und Spielablauf.
Showdown
Wenn alle Setzrunden beendet sind, gewinnt der beste Badugi den Pot.
Ein Badugi besteht aus den niedrigsten bis zu vier Karten einer Hand.
Die Hand wird von der höchsten zur niedrigsten angesagt, der Wert der Hand richtet sich zunächst nach der höchsten Karte.
Asse liegen grundsätzlich tief.
Alle Karten müssen verschiedene Werte und Kartenfarben aufweisen.
Ein Badugi mit vier Karten gewinnt gegen jeden Badugi mit drei Karten.
Ein Badugi mit vier oder drei Karten schlägt jeden Badugi mit zwei Karten.
Beispielhände:
A♥ 2♣ 3♦ 4♠ ist der bestmögliche Badugi, auch „four card four“ genannt. (Natürlich sind die Kartenfarben hier austauschbar.)
A♥ 2♣ 3♠ 3♦ ist ein 3-Karten-Badugi „three card three“, da ein Paar nicht gezählt wird. Jedes Vier-Karten-Badugi ist besser als diese Hand.
2♣ 3♣ 8♥ 9♠ ist ein „three card nine“. Da die 3♣ und die 2♣ von derselben Kartenfarbe sind, wird die höhere Karte nicht verwendet.
A♥ 2♣ 3♦ T♠ gegen 4♥ 6♦ 7♣ 9♠. Die zweite Hand ist ein „four card nine“ und gewinnt gegen die erste, ein „four card ten“.
Halten zwei Spieler dieselbe Hand, wird der Pot geteilt.
Hat ein Spieler mit der Gewinnerhand den Pot bekommen, wandert der Dealer-Button eine Position nach links.
Badugi Strategie Tipps
Nach unserer Erfahrung gehören die meisten Spieler auf Online Pokerseiten in eine der folgenden Kategorien:
1. Spieler, die keine Ahnung haben, wie das Spiel funktioniert. Solche Spieler stellen merkwürdige Dinge an. Z. B. ziehen sie zu einem 3-Karten-Buben (three card jack) und entscheiden sich dafür, den Buben zu halten, weil sie damit drei verschiedene Kartenfarben halten.
Diese Spieler können den Wert der Position nicht einschätzen und wissen auch nicht, wie man damit umgeht. Außerdem kennen sie den Unterschied zwischen einer smooth und einer rough Hand nicht. Sie werden auch niemals einen starken 3-Karten-Badugi vor dem Draw 3-betten. Weitere Eigenschaften dieser Spieler sind:
- Sie glauben, dass man einen Badugi hat, wenn man Stand Pat steht, egal ob man ihn hat oder nicht.
- Sie bluff-raisen nicht, um schwache Badugis aus dem Pot zu drängen.
- Sie folden schwache Badugis nicht, selbst wenn sie offensichtlich geschlagen sind. Sie glauben, dass sie einem Suck-out erlegen sind, wenn ihr toller Q-T-5-A Badugi einen großen Pot verliert.
2. Spieler, die schlechte Entscheidungen treffen. Online legen sich diese Spieler oft schon fest, bevor sie überhaupt gesehen haben, was die Spieler vor ihnen machen.
Sie machen geradezu absurde Spielzüge, z. B. Calls von Raise und Re-Raise vor dem ersten Draw, und dann einen Fold auf eine kleine Bet nach dem Draw, obwohl sie in dieser Situation schon 7:1 oder noch bessere Odds bekommen. Manche dieser Spieler open-raisen vor dem Flop und folden dann auf eine 3-Bet. Wenn Ihnen ein solcher Spieler begegnet, sollten Sie eine Weile am Tisch bleiben und darauf hoffen, dass er nachkauft, wenn er seinen Stack verloren hat.
3. Spieler, die zu geradlinig spielen. Diese Spieler passen sich nicht an, variieren nicht und spielen ausschließlich ABC-Poker.
In Heads-up Pots setzen sie nach dem zweiten Draw selten mit einer großen Bet fort, weil sie die Implied Odds nicht beachten oder die Möglichkeit einbeziehen, dass der Gegner bluffen könnte. Man erkennt diesen Spielertyp oft auch in dreihändigen, vor dem Draw geraisten Pots. Wenn der erste Spieler, der an der Reihe ist, nach dem Draw setzt, dann erhöhe ich häufig mit einer breiten Range, inklusive guter drei Card Badugis.
Der ABC-Spieler hinter mir wird in den meisten Fällen folden, weil er die zusätzliche Bet nicht bezahlen will. Ein deutliches Spielmuster zeigt sich auch darin, dass diese Spieler konsequent entweder mit allen 3 Carrd Badugis callen oder mit überhaupt keinem.
Wenn diese Spieler „Snow“ spielen – d. h. erst „Stand Pat“ zu stehen und dann zu setzen, um einen guten Badugi zu repräsentieren – machen Sie sich eine Notiz, denn dieser Gegner wird beim nächsten Snow denselben Spielweg wählen. Dann können Sie sich eine Konterstrategie ausdenken und ihn dominieren.