Ein starkes Pocket Paar wie KK in früher Position kann Anfänger in große Schwierigkeiten bringen.
Im ersten Teil dieses Artikels sind wir verschiedene Möglichkeiten des Pre-Flop-Spiels durchgegangen. Falls Sie diesen noch nicht gelesen haben, können Sie dies hier nachholen.
Der Flop
Ich möchte vorn vornherein betonen, dass der Zusammenhang zwischen Pre-Flop- und Post-Flop-Spiel zentrales Element dieses Artikels ist.
Da es zu weit führen würde, hier jeden möglichen Flop und die passende Spielweise aufzuführen, haben wir die Flops hier in einige Hauptgruppen eingeteilt.
Im Folgenden einige Beispiele und wie man damit umgehe sollte:
Der Monster-Flop
In dieser Situation floppen wir die Nuts. Uns beschäftigt jetzt nur eine Frage: Wie holen wir so viel Geld wie möglich aus der Hand?
Haben wir pre-Flop erhöht, sollten wir jetzt setzen.
Häufig wird der Gegner hier einfach folden. Bekommt man jedoch einen Call oder erwischt jemanden, der uns ausspielen will, wird die Situation sehr lohnenswert.
Limpen wir pre-Flop in die Hand, können wir jetzt entscheiden, ob wir eine Bet ansetzen oder dem Gegner die Initiative überlassen. Im besten Fall hält der Gegner AA oder AK und glaubt, uns in eine Falle locken zu können.
Haben wir einen Limp-Reraise gespielt, werden wir auf diesem Flop wahrscheinlich nicht bezahlt. Die einzigen Hände, die hier noch Chips investieren, sind 99 und 22, die darauf hoffen, uns mit Pocket Assen in eine Falle zu locken.
Außerdem kann man einfach das Glück haben, dass ein überaggressiver Spieler unser Gegner ist, der auch mit AK zu weiteren Calls bereit ist.
Ein Ass auf dem Flop
Diese Situation ist ein wenig unangenehm. Halten wir KK auf einem solchen Flop, ist das plötzlich nur ein mittleres Paar.
Nach einem Pre-Flop-Limp:
Falls wir vor dem Flop mit mehreren anderen Spielern in diesen Pot nur gelimpt sind, sollten wir uns komplett von dem Gedanken verabschieden, einen großen Pot zu spielen.
In einem gelimpten Pot auf niedrigen Limits kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass jeder Spieler it eine Ass auf der Hand jetzt noch dabei ist. In dieser Situation spielt man am besten genauso weiter, als halte man ein Paar Zehnen ohne Kicker.
Nach einem Pre-Flop-Raise:
Haben wir den Pot mit einem Raise eröffnet, müssen wir uns nun ein paar Sorgen machen. Allerdings sollten wir unsere Könige nun nicht unbedingt gleich wegwerfen, denn es gibt eine Reihe von Spielern, die einen Raise vor dem Flop mit Händen bezahlen, die schlechter sind als unsere.
Auch hier wollen wir den Pot relativ klein halten. In dieser Situation gilt es, zwei entscheidende Fehler zu vermeiden:
- Die Hand aufzugeben, obwohl der Gegner keine Stärke zeigt.
- Eine 3-Bet anzusetzen und damit den Pot gegen mehrere Gegner aufzubauen.
Wir sollten versuchen, den Pot hier mitzunehmen. Zeigt der Gegner, dass er mitgeht, nehmen wir uns zurück und halten den Pot klein.
Wir sollten hier bereit sein, zu folden, dies aber nicht ohne Widerstand tun (soll heißen, dass auch Calls kleienr Bets vertretbar sind, wenn die Odds dies erlauben).
Nach einem Pre-Flop-Reraise
Wenn wir vor dem Flop einen Reraise gespielt haben, können wir die Range unseres Gegners jetzt stark eingrenzen.
Es gibt eine sehr kleine Chance, dass der Gegner AA hält (allerdings würde die meisten Spieler damit vor dem Flop auf einen Reraise all-in gehen, außerdem wird diese Möglichkeit mit dem Ass auf dem Flop noch unwahrscheinlicher).
Deutlich größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner QQ, JJ oder AK hält. Zwar gibt es eine Reihe von Händen, die der Gegner halten könnte, aber diese drei Hände dürften bei jedem Spieler innerhalb der Range liegen.
Hält unser Gegner QQ oder JJ, hat er Angst vor AA, KK und AK. Hält er JJ, fürchtet er zusätzlich QQ.
Das bedeutet, dass wir hier eine gute Chance haben, den Pot mitzunehmen zu können. Sollte der Gegner unsere Bet erhöhen, brauchen wir schon einen sehr guten Grund, um zu callen oder gar weiter zu erhöhen.
Wenn der Gegner nur bezahlt, ist das ebenfalls besorgniserregend. Es gibt nicht viele Hände, mit denen man eine Bet in dieser Situation bezahlen kann.
Hält unser Gegner QQ oder JJ und bezahlt, will er den Pot wahrscheinlich so klein halten wie möglich. Das ist Ihr Vorteil.
Wenn der Gegner allerdings keinerlei Schwäche zeigt, sonder stattdessen bereit ist, zu bezahlen oder gar zu erhöhen, sollten wir uns mit dem Gedanken anfreunden, die Könige loszulassen.
Zwar ist die Chance, dass der Gegner blufft, immer gegeben, aber der Pot ist es hier nicht wert, einen Hero-Call zu machen. Bis jetzt haben wir nicht viel Geld investiert, und unsere Hand ist nicht mehr wirklich stark.
Sollte jemand hier bluffen, ist es wahrscheinlich am besten, wenn wir ihn lassen.
Das Overpair auf dem Flop
Haben wir ein Overpair zu dem Flop, liegen wir in den meisten Fällen weit vorn.
Sind wir vor diesem Flop in den Pot gelimpt, liegen wir wahrscheinlich vorn, aber dennoch müssen wir auf jeden Spieler genau aufpassen, der auf einem solchen Flop eine Bet bezahlen kann.
Entweder haben wir es mit einem Draw zu tun, einem Top Pair oder einem kleineren Overpair, oder aber jemand hat ein Monster gefloppt (z. B. ein Set). Wir sollten also vorsichtig sein.
Haben wir vor dem Flop einen Raise oder Reraise gespielt, haben wir wahrscheinlich die beste Hand. Es gibt nur wenige Hände in der Call-Range unserer Gegner, die wir in dieser Situation fürchten müssen.
Leider gibt es zahlreiche Spieler, die in dieser Situation QQ genauso spielen wie ein Set. Das heißt, dass wir häufig einen kleinen Pot gewinnen werden, manchmal einen großen, und manchmal eben auch einen großen Pot verlieren.
Wenn wir den Gegner nicht wirklich gut kennen, können wir in einer solchen Situation auf niedrigen Limits ein Set praktisch nie aufgeben.
Dafür gibt es viel zu viele Spieler, die ihre Hände überspielen und hier mit A♠ T♠, einen Draw wie K♣ Q♣ oder einem Paar wie J♦ J♥ all-in gehen. Da es so viele Hände dieser Art gibt, die schwächer sind als ein Set oder zwei Paare (und Pocket Asse), werden wir unseren Gegner eben immer mal wieder auszahlen, wenn er ein Set getroffen hat.
Schlussfolgerung
Das größte Problem, Könige in früher Position spielen zu müssen, besteht darin, dass man auf dem Flop entweder weit vorn oder weit hinten liegt. In solchen Situationen bleiben große Gewinne wie Verluste nicht aus.
Wenn man jedoch keine größeren Fehler macht, sollte man KK auf lange Sicht sehr profitabel spielen können. Um den Profit zu steigern, sollte man als Faustregel den Pot immer dann klein halten, wenn die eigene Hand verwundbar ist.
Wenn Ihnen das gelingt, werden die Cowboys Ihnen eine Menge Geld einbringen.