Der Pokerprofi und Ex-Everest-Pro Fabrice Soulier rauchte während der EPT in Monaco grade eine selbst gedrehte Zigarette als wir ihn trafen.
Es war nach Mitternacht und hinter ihm lagen 10 Stunden Poker.
"Ich rauche nicht viel", sagte er, "aber nach so langen Tagen fühlt es sich gut an."
Die Tage mögen vielleicht auch deswegen so lang scheinen, da es in seiner Familie Zuwachs gibt, der die Eltern nachts nicht schlafen lässt.
"Sie ist zwei Jahre alt," sagt Soulier. "Wenn wir sechs Stunden Schlaf bekommen, sind wir glücklich."
Bevor er zu müde war, sprachen wir mit ihm über das neue günstigere EPT-Grand-Final und sein Team in der Global Poker League.
Den Preispool zu halbieren, war eine gute Idee von PokerStars
Den Preis beim Main-Event zu halbieren, war das eine gute Idee?
Ich hatte zunächst keine Meinung, aber es scheint eine gute Idee zu sein. Zumindest fühlt sich das Feld softer an als im Vorjahr.
Mit dem kleineren Buy-In sind mehr Satellite-Spieler im Turnier und einige kamen über Spin-and-Gos rein. Das heißt die Spielqualität ist definitiv niedriger.
Macht das Buy-In für Profis einen Unterschied oder halten die ohnehin voneinander so viele Prozente, dass es egal ist, ob man €5k oder €10k zahlt?
Ich glaube, es macht zumindest bei €5k-Turnieren keinen so großen Unterschied. Ich selbst swappe sehr wenig – vielleicht 3 bis 5 Prozent, aber ich kann nicht für andere sprechen.
Swapping kommt sehr viel mehr bei den Highroller-Turnieren vor. In den €50k- und €100k-Turnieren ist das wichtiger.
Wie schätzt du die die Global Poker League nach den ersten Wochen ein?
Sehr gut. Ich bin überrascht, was Alex Dreyfus und sein Team erreicht haben. Es ist ein guter Wettkampf, funktioniert gut und motiviert mich sehr.
Ich versuche auch mein Team auf Trab zu bringen. Du weißt, wie Pokerspieler sind – sie sind träge, verpassen Verabredungen und so weiter.
Ich habe meine Spieler sorgsam ausgewählt und habe ihnen gesagt: "Jungs, wenn wir das machen, dann müsst ihr mitziehen und pünktlich da sein. Immer."
Ich habe Spieler ausgewählt, die konzentriert sind und wirklich gewinnen wollen. Ich denke, ich habe eine gutes Team zusammengestellt.
(Anmerkung: Im Team sind Bertrand “ElkY” Grospellier, Davidi Kitai, George Danzer, Mike Leah und Alexandre Luneau.)
Was sind die Stärken und Schwächen der GPL?
Eine Stärke ist, dass Freizeitspieler eine Menge Informationen bekommen. Aber das ist natürlich auch eine Schwäche, denn die Profis müssen sich mehr anstrengen, um ihr Spiel zu verbessern.
Ich habe Alex gesagt, die GPL kann groß rauskommen, wenn man groß denkt. Das Team könnte noch ein wenig Personal gebrauchen.
Bei 6-Max-Sit-And-Gos zusehen, zieht das neue Spieler an? Oder ist das nicht vor allem für bereits aktive Spieler interessant?
Ja, das stimmt schon. Aber was viele neue Spieler anziehen wird, ist das Finale. Je weiter wir in der Saison voranschreiten, desto mehr Spaß wird es machen und es wird mehr Leute anziehen.
Es ist aber gut zu sehen, wie ernst die Spieler es nehmen, obwohl es um keine nennenswerte Menge Geld geht. Wir spielen quasi nur Freerolls.
Insgesamt glaube ich daran, dass wir Poker versportlichen werden.
Im Sommer geht es nach Vegas für Live-Action. Wie wird das aussehen?
Es wird ein Studio geben, einen TV-Tisch und Interviews und Aufnahmen. Das wird großartig aussehen.
Wo wird das Studio sein?
In der Nähe vom Rio bei den Panorama-Towers. Das ist nicht weit entfernt.
Und hast du schon den Cube gesehen?
Nein, der wird grade noch gebaut, ist aber – soweit ich weiß – noch nicht fertig. Ich habe Pläne gesehen und es sieht so aus wie der Cube, in dem man auch Squash spielen kann.