Die Geschichte von JJ Volpe beginnt mit seinen Zeiten als 22-jähriger Zocker während seines Einsatzes im Vietnamkrieg bis hin zu 34 Jahren bei der World Series of Poker.
Seit 1981 ist Volpe professioneller Pokerspieler. Seine Zeit verbringt er in Las Vegas und in Kalifornien, größtenteils im Commerce Casino. Inzwischen ist er zumindest halb in Rente und lebt in Arizona, wo er ein wenig Land gekauft hat.
Der Hendon Mob weist für das Jahr 1984 seinen ersten Eintrag auf. Es war ein erster Platz beim Grand Prix of Poker im Golden Nugget Casino im Zentrum von Las Vegas. Ein Dritteljahrhundert später spielt er immer noch die WSOP.
Wir haben uns mit ihm vor dem Start des 1500 Dollar teuren Seven Card Stud Turniers unterhalten. Stud war auch das Spiel, welches er damals vor all den Jahren im Vietnamkrieg spielte.
Das Interview mit JJ Volpe
PokerZeit: Wie hat sich Poker seit den achtziger Jahren, als du angefangen hast, verändert?
JJ Volpe: Nun, ich rede geradeheraus. Ich war im Vietnamkrieg und bin ein unverblümter Typ. Die neuen Spieler, ganz ehrlich, sind doch Teil des Systems.
PZ: Und was bedeutet das System hier?
JJ: Naja, wenn du Wellen machst, gefällt das keinem. Mach einfach keine Wellen, sei einfach ruhig.
PZ: Ist das dein Spielansatz?
JJ: Nein. Mich kann man wohl als richtigen Kämpfer bezeichnen. Sagen wir es einmal so, ich lasse mich von niemandem verarschen.
PZ: Was sonst stört dich an den Leuten heutzutage?
JJ: Weißt du, was mich richtig reizt? Niemand schaut bei dem Spiel überhaupt noch zu. Die sind alle mit ihren Telefonen und Tablets beschäftigt. Konzentration und Fokus ist beim Poker das wichtigste und heutzutage sitzt du mit neun Spielern am Tisch und mindestens sechs von denen sind mit ihrem Telefon beschäftigt.
PZ: Du warst im Vietnamkrieg – wurde dort Poker gespielt?
JJ: Die Spiele waren riesig in Vietnam. Damals war ich 22. Ich ging direkt nach der Uni. Bei meinem ersten Trip in dem Land macht ich einen Abstecher in das Offizierszelt und dort wurde auf einem Mini-Pool-Tisch Poker gespielt.
Auf dem Tisch lag alles mögliche Geld: vietnamesisches, amerikanisches, Geld aus Thailand und Laos. Ich hatte keine Ahnung, was irgendetwas davon bedeutete. Es war mein erster Trip im Land. Das waren alles Feldwebel und Offiziere, sie spielten Stud und irgendwie kam ich in das Spiel rein.
Ich gewann die ersten vier Hände hintereinander und bekam ein paar schlechtere Karten und dachte mir, die würden niemals erwarten, dass so ein junger Typ wie ich in diesem Spiel bluffen würde. Also packte ich ein paar Bluffs aus.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich gewann die ersten sieben gespielten Hände.
Ich gewann so viele verschiedene Währungen, dass ich überhaupt nicht wusste, wie viel ich da vor mir hatte. Außerdem hatte ich nicht genug Platz, denn wir spielten auf einem kleinen Pool-Tisch.
Das war mein erstes Spiel in dem Land und wir zockten bis 4:00 Uhr morgens. Dann schlug eine verdammte Mörsergranate neben dem Zelt ein. Ich griff eine Waffe und sprang in den Bunker. Dann brach das gesamte Zelt zusammen.
Wir richteten das Zelt wieder auf und gingen zurück. Das Geld jedoch war weg.