Straight Draws sind sehr starke Hände im Limit Hold'em. Ein straight Draw ist entweder open ended mit Ihren beiden Hole Cards, mit einer der beiden Hole Cards oder ein Gut Shot. ihre Spielweise wird dadurch maßgeblich beeinflusst.
Bein einem open ended Straight Draw haben Sie 8 Outs zur Straight. Wenn Sie einen solchen Draw floppen, stehen die Chancen ungefähr 1:2,2 (31,5%), dass Sie Ihren Draw auf Turn oder River noch treffen.
Ihre Hand gewinnt an Wert, wenn Sie zusätzlich ein Paar und/oder Overcards, einen Backdoor Flush Draw o. Ä. besitzt. Nehmen wir an, Sie halten A♠ 4♠ auf einem Flop 6♦ 5♠ 3♥. Damit haben Sie einen open-ended Straight Draw (8 Outs), eine Overcard (1 Out) und einen Backdoor Nut Flush Draw (1 Out). Insgesamt haben Sie zwölf Outs und damit eine 45%-ige Chance, Ihre Hand noch zu verbessern.
Oder Sie halten J♠ T♠ auf einem Flop 9♣ 8♠ 3♦. Sie haben den open-ended Straight Draw (8 Outs), zwei Overcards (6 Outs) und den Backdoor Flush Draw (1 Out). Das sind insgesamt 15 Outs bzw. eine 54,1 %-ige Wahrscheinlichkeit auf eine Verbesserung auf Turn oder River. Richtig wohl würden Sie sich jedoch nur fühlen, wenn Sie die Straight vervollständigen. Dennoch gewinnt Ihre Hand damit an Wert.
Draw oder kein Draw?
Wenn Sie einen Straight Draw floppen, sollte das Board möglichst vielfarbig sein. Wenn der Flop nur zweifarbig ist, müssen sie zwei Ihrer Outs streichen, die einem anderen Spieler den Flush bringen können. Bei einem zweifarbigen Flop und viel Action vor Ihnen sollten Sie den Draw folden, den die Chance ist große, dass Ihre Gegner Flush Draws oder Sets halten.
In den meisten Fällen habe Sie die korrekten Odds zum Draw, wenn Sie einen Straight Draw floppen. Es gibt jedoch ein paar Ausnahmen:
- Auf dem Flop liegt ein Paar und es gibt viel Action vor Ihnen. Bei einem Paar auf dem Board können Ihre Gegner schnell zum Full House ziehen.
- Sie sind heads-up und haben weder ein Paar noch Overcards. Der Pot gibt Ihnen nun keine ausreichenden Odds zum Call mehr. Möglicherweise können Sie einen Semi-Bluff ansetzen, aber Sie sollten nicht bis zum River check-callen.
Wenn Sie zu einer Straight drawen, sollte es nicht die untere Straight sein. Sie halten z. B. 5♠ 4♠ auf einem Flop J♠ 7♥ 6♣ und damit einen open-ended Straight Draw. Sie sollten diesen Draw wie einen gut Shot Draw spielen, denn Sie erhalten die Gewinnerhand nur durch eine Drei.
Open-ended Straight draws mit nur einer Hole Card
Diese Flops sind nicht so stark wie die, bei denen Sie beide Karten einsetzen. Das liegt daran, dass die Straightchance so offensichtlich ist und außerdem einer Ihrer Gegner bereits eine Straight gefloppt haben kann. Außerdem wird es kaum noch Action geben, wenn die Turnkarte zu der Straight passt, sodass Sie wahrscheinlich nicht ausbezahlt werden, wenn Sie die beste Hand halten.
Gut Shot Straight Draw
Bei diesem Straight Draw gibt es nur einen Kartenwert, der Ihnen die Straight bringt. Damit haben Sie 4 Outs. Sie sind 11:1 Außenseiter auf dem Turn. Ihre Hand ist dann stark, wenn Sie zusätzlich zwei Overcards haben. K♠ Q♠ auf einem Flop of T♠ 9♣ 6♦ ist ein starker Draw. Der Gut Shot Draw zu den Nuts (4 Outs), zwei Overcards (6 Outs, aber die Dame könnte einem Gegner die Straight bringen) und der Backdoor Flush Draw (1 Out). Heads-up sollten Sie diese Hand aggressiv spielen.
Im Allgemeinen erhalten Sie keine ausreichenden Odds, um zu einem Gut Shot zu ziehen, es sei denn, der Pot wurde vor dem Flop geraist. Wenn es viele Caller vor dem Flop gibt, können Sie dagegen weiterspielen, aber nur, wenn Sie zur Nut Straight ziehen.
Sie raisen z. B. mit AQs und vier Spieler callen. Der Flop fällt K-T-3 (im Pot liegen 10 Small Bets). Sie checken, der nächste Spieler bettet. Mehrere Spieler callen vor Ihnen. In diesem Fall erhalten Sie ausreichend Pot Odds, um den Call zu rechtfertigen. Sie sind 11:1 Außenseiter, denn der Bube wird nur in 8,7% der Fälle auftauchen, aber der Pot ist groß genug für einen Call.
Wenn Sie einen Gut Shot Straight Draw halten, sollten Sie fast immer folden, wenn die Gefahr besteht, dass hinter Ihnen erhöht wird.