Position ist beim Poker ein zentraler Aspekt für die Entscheidung, wie man in einer Hand spielen sollte. In diesem Artikel zeigen wir auf, welchen Einfluss die Position in verschiedenen Situationen hat und geben Tipps, wie man mit und ohne Position erfolgreich spielt.
Unsere folgenden Beispiele beziehen sich vor allem auf Live-Partien, bei denen vergleichsweise loose gespielt wird.
Jeder, der mehr als nur ein paar Hände No Limit Hold’em gespielt hat, kennt zweifellos das Mantra „die Position ist entscheidend“. Allerdings verstehen nur wenige, was daran so entscheidend ist, oder besser gesagt, in welchen Situationen und auf welche Weise die Position ihren größten Einfluss auf eine No Limit Partie hat.
Es gibt mehrere Situationen, in denen die relative Position eines Spielers einen besonderen Einfluss ausübt - sowohl auf den Handverlauf als auch auf den Ausgang. Dies gilt insbesondere, wenn man:
- Eine starke Hand, etwa ein Set floppt
- einen Draw spielt
- komplizierte oder gefährliche Hände spielt (Potkontrolle)
- nach Möglichkeiten für einen Bluff sucht
- den Turn spielt
Wir schauen uns die die einzelnen Szenarien im Folgenden genauer an:
Positionsspiel mit einer starken Hand
Wir schauen uns zunächst an, wie unterschiedlich sich eine starke Hand spielt, je nachdem, ob man in Position ist oder nicht. Wir nehmen als Beispiel ein auf dem Flop getroffenes Set.
Spiel mit einem Set ohne Position
Um es möglichst einfach zu halten, beschränken wir uns in der Analyse auf das Heads-up-Spiel und diskutieren die unterschiedlichen Spielweisen in Abhängigkeit davon, ob wir Position haben oder nicht.
Es ist schwierig, einen Pot ohne Position aufzubauen.
Grob gesagt ist der schlechteste Zeitpunkt dafür, ein kleines Pocket Paar zu spielen, wenn man in den Blinds sitzt und ein Raise aus später Position erfolgt. Im Heads-up ist es schwierig, genug Geld mit einem gefloppten Set zu machen, um die Verluste auszugleichen, wenn dies nicht klappt.
Wenn man das Glück hat, ein Set zu floppen, aber keine Position hat, wie baut man dann den Pot auf? Darauf gibt es keine einfache Antwort.
Wenn man den Flop check-callt, wird dies wahrscheinlich als stärker interpretiert, als wenn man einfach nur in Position callt. Ein Checkraise auf dem Flop könnte den Gegner vertreiben und begrenzt den Gewinn damit auf ein Minimum.
Wenn man sich entscheidet, den Flop zu check-callen, ist es Zeit, sich die richtige Spielweise auf dem Turn zu überlegen. Ein Check könnte den Gegner dazu veranlassen, hinterher zu checken, sodass der Pot nicht wächst. Ein Checkraise auf dem Turn (falls der Gegner setzt) demonstriert Stärke und wird deshalb nur einen mittelgroßen Pot gewinnen. Die einzige vernünftige Alternative dazu ist allerdings eine Bet auf dem Flop.
Leider sind inzwischen viele gute Spieler mit dieser Spielweise vertraut und setzen möglicherweise sehr vorsichtig fort. Selbst wenn sich der Gegner zu einem kleinen Raise veranlasst sieht, wird er kau mehr Geld investieren, wenn er nicht auch ein Monster hat. Auch eine Bet auf dem Flop und eine weitere auf dem Turn wirken sehr verdächtig.
Kurz gesagt, es gibt keine sichere Methode, viel Geld in den Pot zu bekommen, wenn man keine Position hat. Grundsätzlich ist es am besten, in einer solchen Situation auf dem Flop zu setzen und dann (wenn möglich) den Turn zu checkraisen.
Wenn man der Preflop der Aggressor ist
Wenn man selbst vor dem Flop erhöht hat, wird es etwas einfacher, den Pot aufzubauen. Stellen Sie sich vor, Sie erhöhen vor dem Flop mit 8 8 . Der Button bezahlt und der Flop fällt J 8 3 . Wie kann man nun die Größe des Pots maximieren?
Da sie vor dem Flop erhöht haben, ist es ganz normal, auch auf dem Flop zu setzen. Setzen Sie am besten genauso viel wie bei einer normalen Continuation Bet, also etwa zwei Drittel des Pots. Das könnte den Gegner zu einem Raise veranlassen, wenn er glaubt, dass Sie den Flop verfehlt haben.
Nehmen wir an dieser Stelle jedoch einfach an, dass der Gegner callt. Der Turn ist die 6 .
Häufig hängt die richtige Spielweise davon ab, wie gut man den Gegner lesen kann. Auf einem solchen Flop sind drei Handranges beim Gegner wahrscheinlich: Top Pair (meist mit mittelmäßigem Kicker wie J-9 oder J-T, ein Pocket Pair unter dem Buben oder ein Straight Draw (häufig mit T-9).
Wenn Sie ein zweites Mal setzen, wird Ihr Gegner dann mit Top Pair und mittelmäßigem Kicker bezahlen? Oder mit Medium Pair? Und wenn Sie checken, wird er setzen?
Im Allgemeinen ist es schwierig, in dieser Situation ausbezahlt zu werden. Einem Straight Draw möchte man keine Free Card geben, aber man möchte auch keinen Gegner verlieren, der ein Pocket Pair oder Top Pair mit mittelmäßigem Kicker spielt (das Pocket Pair hat nur zwei Outs, das Top Pair ist auf dem Turn bereits drawing dead).
Spiel mit einem Set mit Position
Wenn man ein Set in Position floppt, ist es viel einfacher, Geld in den Pot zu bekommen. Deshalb ist es profitabler, kleine und mittlere Pocket Pairs aus später Position zu spielen.
Es gibt jedoch noch einen weiteren Grund dafür, warum man Pocket Pairs besser aus später Position spielen sollte. Man hat einfach eine bessere Übersicht, wenn noch mehr als ein Gegner in der Hand ist. Im Allgemeinen sind Pocket Pairs gegen einen Gegner profitabel (mit Position), aber sie sind noch viel profitabler, wenn zwei oder mehr Gegner in der Hand sind.
Der Hauptgrund dafür ist nicht, wie die meisten Spieler denken, weil mehr Spieler Geld preflop setzen und sich damit die Odds für das Floppen eines Sets verbessern. Viel wichtiger ist, dass die Einsätze auf Flop und Turn tendenziell größer ausfallen werden. Wenn vier statt nur zwei Spielern den Flop sehen, wird schlicht höher gesetzt.
Als Preflop-Raiser ein Set in Position spielen
Wenn Sie pre-Flop erhöhen und dann ein Set treffen, sind Sie offensichtlich in einer sehr guten Situation.
Wenden wir uns noch einmal dem Beispiel von vorhin zu: Sie haben mit Pocket Achten erhöht und der Flop fällt J 8 3 . Wenn Ihr Gegner setzt, haben Sie zwei Möglichkeiten, den Pot aufzubauen. Entweder Sie raisen oder Sie warten darauf, was Ihr Gegner auf dem Turn macht.
Setzt Ihr Gegner noch einmal, müssen Sie entscheiden, ob es vorteilhafter ist, den Turn zu raisen (meistens ist dies der Fall, vor allem, wenn ein Draw auf dem Board liegt), oder nur zu callen und den River abzuwarten.
In keinem der Fälle müssen Sie sich darum Sorgen machen, Ihren Gegner durch eine zweite (oder dritte) Bet aus erster Position zu vertreiben oder den Flop zu check-callen und dann den Turn zu betten oder (wenn möglich) zu checkraisen. Stattdessen beobachten Sie einfach, was ihr Gegner macht.
Ein Set in Position gegen den Preflop-Raiser spielen
Dies ist eines der profitabelsten Szenarios in Hold'em. Der Gegner erhöht preflop und Sie callen in Position. Sie floppen ein Set und der Gegner muss zuerst handeln. Da Ihr Gegner vor dem Flop der Aggressor war, wird er wahrscheinlich eine Continuation Bet auf dem Flop ansetzen. Damit haben Sie mehrere Möglichkeiten, den Pot aufzubauen.
Gegen einen soliden, aggressiven Spieler ist es manchmal am besten, sofort den Flop zu raisen, vor allem, wenn der Flop unzusammenhängend ist und keine hohen Karten auftauchen. Das veranlasst manche Gegner dazu, ein hohes Paar zu repräsentieren und zu re-raisen. Wenn er dieses Paar tatsächlich hat, wird er wahrscheinlich auch re-raisen. diese Strategie funktioniert am besten gegen einen aggressiven Spieler. Eine mögliche Alternative ist der Call auf dem Flop und dann der Angriff auf dem Turn.
Denken Sie daran, ein Set auf dem Flop ist eine besonders profitable Situation. Wenn Sie etwas besser darauf achten, in welcher Position Sie Ihre kleinen und mittleren Paare spielen und Ihre Position nutzen, können Sie Ihre Profite maximieren und potenzielle Verluste reduzieren.
Positionsspiel mit Draws
Bei No-Limit Hold'em ist es für Ihr Gesamtergebnis entscheidend, die Drawing-Hände gut zu spielen.
Die meiste Zeit über ist es am besten, aggressiv zu spielen. Aber genau zu wissen, wann man den Pot aufblähen und wann man lieber callen sollte, ist knifflig und hängt normalerweise davon ab, ob es sich um einen Heads-up- oder Multiway-Pot handelt.
Aggressives Spielen von Drawing-Händen bewirkt drei wichtige Dinge:
- Man zwingt den Gegner dazu, marginale Hände zu passen.
- Die Schwäche der eigenen Hand wird verschleiert.
- Wenn der Draw ankommt, ist der Pot größer.
Wenn Sie Heads-up sind, sollten Drawing-Hände aggressiv gespielt werden - unabhängig von Ihrer Position. Da Sie nur einen Gegner zu schlagen haben, können Sie mit einer aggressiven Spielweise oft den Pot gewinnen, ohne dass es zum Showdown kommt.
Im Folgenden werden wir zeigen, wie sich die Position auf Drawing-Hände in einem Heads-Up-Pot auswirkt.
Spiel von Draws mit Position
Wenn Sie Heads-Up in Position sind, haben Sie einfach mehr Möglichkeiten. Ist man in Position und der Flop bringt einen vernünftigen Draw (Flush, Straight oder sogar einen Gut-Shot Straight Draw mit zwei Overcards), sollte man die Hand schnell spielen.
Wenn der Gegner am Flop setzt, kann man erhöhen; wenn er checkt, selbst setzen. In diesem Sinne hat die Position keinen großen Einfluss auf den Flop. Egal, ob Sie als Erster oder Letzter agieren, Sie werden der Aggressor sein.
Aber die Dinge können knifflig werden, wenn Ihr Gegner eine starke Hand hat. Wenn er setzt, Sie erhöhen und er auf dem Flop All-in geht, oder wenn er zu Ihnen checkt und dann einen großen Check-Raise bringt, wenn Sie setzen, ist es Zeit für eine Entscheidung.
In beiden Situationen müssen Sie sich einfach auf ein wenig Mathematik und Ihr Bauchgefühl verlassen. Abhängig davon, wie tief die Stacks sind, werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass Callen (oder All-In gegen das Check-Raise) nie ein so schlechtes Spiel ist, wie es intuitiv erscheinen mag, wenn Sie es durchrechnen.
Manchmal ist es besser, ein (leicht) negatives EV-Spiel zu machen (z.B. All-In zu gehen), wenn es dazu führt, dass Ihre Gegner in Zukunft weniger Bluffs gegen Sie machen. Ein zusätzlicher Bonus ist, dass Sie, sobald Ihre Gegner gesehen haben, dass Sie in der Lage sind, mit Draws All-In zu gehen, auch mehr Action auf Ihre richtig starken Hände bekommen werden.
Entscheidend ist die Position bei Draws erst auf dem Turn
Bei Heads-Up-Action wird das Spielen von Drawing-Händen am Flop nicht großartig von der Position beeinflusst - Sie werden einfach Ihre Hand aggressiv spielen. Es ist erst am Turn, wo die Position am meisten ins Spiel kommt. Nehmen wir an, Sie haben Ihren Draw verpasst und ein Spieler, der Ihren Einsatz (oder Ihre Erhöhung) am Flop gecallt hat, checkt am Turn zu Ihnen. Wenn Sie in Position sind, haben Sie ein paar Möglichkeiten:
- Erstens: Sie können weiter Stärke zeigen und eine zweite Salve abfeuern. Das bringt Ihren Gegner, der nicht in Position ist, in eine schwierige Lage, da er eine weitere Wette am River befürchten muss.
- Zweitens: Sie können einfach checken und die River-Karte umsonst sehen (eine Option, die Sie nicht haben, wenn Sie nicht in Position sind).
Zu checken mag auf den ersten Blick schwach erscheinen, aber wenn Ihr Gegner schon einmal gesehen hat, wie Sie den Flop gesetzt haben, den Turn gecheckt haben und dann den River mit einer starken Hand wie Top Pair, Top Kicker oder einem großen Over Pair gesetzt haben, dann kann ein Bet-Check-Bet-Muster effektiv sein. Wenn Sie dieses Setzmuster verwenden, sehen Ihre Drawing-Hände und Ihre starken gemachten Hände genau gleich aus, und das kann Ihnen nur zum Vorteil gereichen.
Eine weitere profitable Situation, die sich ergeben kann, ist, wenn Ihr Gegner eine starke Hand flopt, aber bis zum Turn wartet, um seinen Zug zu machen. Wenn Sie aggressiv spielen (was Sie, nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben, hoffentlich tun werden) und am Turn eine zweite Salve abfeuern (nachdem Sie Ihren Draw verpasst haben) und Ihr Gegner erhöht, wird sein Raise sehr oft zu klein sein.
Ein Beispiel
Stellen Sie sich vor, Sie haben am Turn €80 in einen €100-Pot gesetzt. Ein Gegner mit einer starken Hand (aber keinem Monster) wird oft nur auf €200 erhöhen. Also bekommen Sie jetzt 3,2-1 Pot Odds. Wenn Sie beide Geld dahinter haben, können Sie aufgrund der impliziten Odds leicht mitgehen.
Diese Art von Fehlern bei Einsatzhöhen ist erstaunlich häufig und es ist eine besonders profitable Gelegenheit, wenn Sie in Position sind. Ihr Gegner muss am River zuerst handeln und wird Sie normalerweise auszahlen, wenn Sie Ihre Hand treffen. Er wird einfach nicht in der Lage sein, sich selbst davon zu überzeugen, dass Sie auf dem Draw waren.
Spiel von Draws ohne Position
Einfach ausgedrückt: Wenn Sie Drawing-Hände ohne Position spielen, haben Sie weniger Möglichkeiten und können in unangenehme Situationen geraten, wenn Sie nicht treffen (sowohl am Turn als auch am River). Daher ist es im Allgemeinen weniger profitabel. Aber trotzdem ist es wichtig, aggressiv zu spielen.
Der Hauptgrund, warum es weniger profitabel ist, ist, dass Sie, wenn Sie Ihren Draw am Turn verpassen, nicht die Möglichkeit haben, zu checken und eine freie Karte zu nehmen. Wenn Sie checken und Ihr Gegner Schwäche wittert und am Turn setzt, müssen Sie normalerweise die Hand aufgeben und verpassen die zusätzliche Chance auf Ihren Draw am River.
Erschwerend kommt hinzu, dass, wenn Sie setzen, ein großes Raise Sie aus der Hand drängen kann und Sie wiederum die Möglichkeit verlieren, Ihre Hand (und vermutlich den Pot) am River zu gewinnen. Wenn Sie nicht in Position sind und einen Draw floppen, sollten Sie trotzdem setzen. Sie können auch versuchen, den Pot in diesem Moment mit einem großen Check-Raise zu gewinnen, aber obwohl Sie damit oft den Pot gewinnen können, sind Sie in einer unangenehmen Situation, wenn der Turn Ihren Draw nicht vervollständigt.
Jedes Mal, wenn Ihr Gegner eine Bet auf dem Flop callt und Sie auf den Turn verfehlen, müssen Sie eine Entscheidung treffen. Viele Spieler checken schwach ihre Drawing-Hände und passen dann (auf eine Bet). Aber wenn Sie sich dabei ertappen, auf diese Weise zu spielen, kosten Sie sich selbst eine Menge Geld. Um dieses Leck zu stopfen, müssen Sie zwei Dinge tun: Erhöhen Sie den Prozentsatz der Fälle, in denen Sie eine zweite salve abfeuern, und seien Sie selektiver preflop (spielen Sie weniger Drawing-Hände), wenn Sie keine Position haben.
Tipp
Denken Sie daran, wenn Sie den Profit mit Drawing-Händen maximieren wollen, sind Position und Aggression die Schlüsselelemente des Erfolgs. Im Heads-Up-Spiel sollte jeder vernünftige Draw aggressiv gespielt werden. Die Anzahl der Outs, die Sie haben, kann je nach Draw variieren, aber die Art und Weise, wie Sie die Hand spielen sollten, ändert sich nicht so sehr.
Positionsspiel bei mehr als einem Gegner
Im folgenden Teil werden wir das Spielen von Drawing-Händen in Multiway-Pots besprechen. Um richtig zu spielen und somit den potentiellen Gewinn zu maximieren, ist es wichtig zu verstehen, wie die Position die optimale Strategie beeinflusst.
Als allgemeine Regel gilt, dass es gegen genau drei Gegner normalerweise richtig ist, so zu spielen, wie Sie es in einem Heads-Up-Pot tun würden - aggressiv.
Eine der wenigen Ausnahmen von dieser Regel ist, wenn Sie der zweite Spieler sind und der Spieler, der vor dem Flop geraist hat, eine bessere Position als Sie hat. In dieser Situation, wenn der erste Spieler setzt und Sie nur einen Draw haben, ist es im Allgemeinen am besten, sehr vorsichtig vorzugehen - zumindest bis Sie sehen, wie der Preflop-Raiser handelt.
Wenn Sie jedoch in einem Pot gegen mehr als drei Spieler sind, ist Ihre Position - sowohl relativ zum Preflop-Raiser als auch zum Postflop-Agressor (wenn Sie keiner von beiden sind) - ein wichtiger Faktor, den Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie eine Strategie für die Hand entwickeln.
Ein Beispiel
Sie sind in einem Standard €2/€4 NL Spiel und bekommen 7 6 im Cut-Off. Ein Spieler in mittlerer Position limpt, also limpen Sie auch. Der Button raist dann auf €18.
Sowohl der Big Blind als auch der Spieler in mittlerer Position, der gelimpt hat, callen und Sie tun es auch. Wenn der Flop K 10 5 bringt, wie sollten Sie die Hand spielen?
Wenn zu Ihnen gecheckt wird, ist es normalerweise am besten, ebenfalls zu checken. Lassen Sie den Pre-Flop-Raiser (den Button) entscheiden, was er tun will, bevor er mehr Chips in den Pot steckt. Wenn er setzt, sehen Sie, wie die anderen beiden Spieler auf den Einsatz reagieren, bevor Sie eine Entscheidung treffen müssen.
Wenn einer der beiden Spieler check-raist, können Sie Ihre Hand direkt entsorgen und einen Einsatz sparen. Wenn beide Spieler mit der Bet mitgehen, können Sie auch in Erwägung ziehen zu passen. Das mag kontraintuitiv erscheinen (da Sie scheinbar sehr gute Chancen hätten, Ihren Flush zu treffen), aber mit zwei Callern ist es auch viel wahrscheinlicher, dass Sie es mit einem größeren Flush Draw zu tun haben.
Wenn Sie einen Open-End Straight Draw statt des Flush Draws gefloppt hätten, würden Sie natürlich gerne mitgehen, obwohl Sie eine schlechtere Hand haben (eine Straße im Gegensatz zu einem Flush), denn dann würden Sie einen Draw zu den Nuts haben. Im Allgemeinen ist die Qualität Ihres Draws in Multiway-Pots viel wichtiger als im Heads-up-Spiel. Es ist wesentlich profitabler, einen Draw zum Nut-Flush oder das obere Ende des Straight-Draws zu haben. Es gibt nichts Schlimmeres, als einen Draw zu machen und festzustellen, dass man immer noch die zweitbeste Hand hat.
Wenn einer der Spieler, die vor Ihnen agieren, den Flop setzt, müssen Sie sich entscheiden, ob Sie erhöhen (unklug), mitgehen oder passen. Wenn Sie glauben, dass der Button (der Pre-Flop-Raiser) wahrscheinlich erhöhen wird, sollten Sie besser aussteigen. Wenn Sie stattdessen denken, dass er mitgehen oder sogar folden könnte, dann ist das Mitgehen durchaus akzeptabel.
So bestimmt Ihre Position Ihr Spiel
Es gibt mehrere wichtige Positions-Faktoren, die Sie berücksichtigen müssen, bevor Sie sich für eine bestimmte Aktion entscheiden (wenn Sie einen Draw gefloppt haben). Erfolgreiche Spieler werden sich zumindest automatisch der folgenden Punkte bewusst sein:
- Wer hat vor dem Flop geraist und woher wird die Aktion nach dem Flop höchstwahrscheinlich kommen (im Verhältnis zu Ihnen)?
- Wie viele Leute werden nach Ihnen handeln?
- Wenn der Pre-Flop-Raiser auf Sie Position hat, wie viele Leute befinden sich zwischen Ihnen und ihm und spielen diese Spieler trickreich oder eher eindimensional?
Angenommen, Sie haben zumindest die oben genannten Punkte berücksichtigt, was sollten Sie mit diesen Informationen tun?
Das Grundprinzip ist relativ einfach: Mit einer Drawing Hand (auf dem Flop) wollen Sie idealerweise eines von zwei Ergebnissen sehen. Sie stehlen entweder erfolgreich den Pot, oder Sie bekommen die richtigen Odds (Pot und/oder Implied), um zu versuchen, Ihre Hand zu treffen (dies ist oft einfacher, wenn es mehr als einen Gegner gibt). Beide Ergebnisse sind in Ordnung.
Was Sie nicht wollen, ist, dass Sie im Heads-up gegen eine starke fertige Hand antreten, ohne die richtigen Odds zu haben, um Ihre Hand zu machen. Obwohl dies gelegentlich passieren kann, wenn Sie Ihre Draws aggressiv raisen (oder re-raisen), ist es generell am besten, diese Situation zu vermeiden.
Was bedeutet das für die optimale Strategie nach dem Flop? Wenn Sie unmittelbar vor dem Pre-Flop-Raiser (oder dem Spieler, von dem Sie glauben, dass er beabsichtigt, auf dem Flop zu setzen) agieren und zu Ihnen gecheckt wird, sollten Sie generell checken und die Situation neu evaluieren, wenn die Aktion zu Ihnen zurückkommt.
Indem Sie setzen, reduzieren Sie tendenziell Ihre impliziten Odds. Wenn der ursprüngliche Raiser eine Hand hat und Ihren Flop-Einsatz erhöht, werden die anderen Spieler in der Regel verdrängt, so dass Sie mit einer Drawing-Hand, die wahrscheinlich kein Favorit ist, Heads-up (und ohne Position) sind.
Die Taktik aus erster und letzter Position
Wenn Sie als Erster handeln und der Preflop-Raiser als Letzter handelt, haben Sie drei Möglichkeiten:
- Setzen: In diesem Fall hoffen Sie, dass Sie entweder den Pot mitnehmen oder dass die Spieler in der Mitte mitgehen und einen Pot für Sie aufbauen. Wenn Sie ein paar Mitspieler bekommen und der Preflop-Raiser dann erhöht, müssen Sie sich entscheiden, ob Sie mitgehen (und hoffen, dass die anderen Spieler das auch tun, damit Sie die richtigen Odds haben, Ihre Hand zu treffen), oder ob Sie erneut erhöhen (und Set oder zwei Paare repräsentieren) und versuchen, den Pot zu stehlen.
- Checken und mitgehen: Hier versuchen Sie einfach, Ihre Hand billig zu spielen und hoffen, die richtigen Pot-Odds dafür zu bekommen.
- Check-Raise: Sie checken mit der Absicht, ein großes Check-Raise zu machen, um zu versuchen, den Pot sofort zu gewinnen. Ein Problem bei dieser Strategie ist, wenn Sie gegen eine richtig starke Hand laufen. Wenn Ihr Gegner All-in geht, müssen Sie eventuell mitgehen, abhängig von der Stack-Größe und den Pot-Odds. Wenn der Gegner hingegen einfach mitgeht, müssen Sie am Turn als Erster handeln und wenn Sie Ihren Draw verpassen, befinden Sie sich in einer unangenehmen Situation.
Wenn Sie allerdings als Letzter dran sind und der Preflop-Raiser direkt vor Ihnen ist, ist es vielleicht am besten zu callen (statt zu raisen), wenn er setzt. Ihre Absicht in diesem Fall ist es, zu versuchen, einige der anderen Spieler (die beim Flop zum Raiser gecheckt haben) im Pot zu halten und so sowohl Ihre impliziten als auch Ihre Pot Odds zu verbessern.
Wenn Sie als Letzter dran sind und der ursprüngliche Raiser als Erster handelt und auf dem Flop setzt, haben Sie wiederum einige gute Optionen. Wenn andere Spieler in der Mitte mitgehen, können Sie entweder mitgehen und versuchen, Ihre Hand billig zu treffen und dann Geld zu extrahieren (dies ist im Allgemeinen die bessere Herangehensweise, da die Chancen, den Pot gegen mehrere Spieler zu stehlen, relativ gering sind) oder Sie spielen aggressiver und erhöhen als Semi-Bluff.
Der wichtigste Punkt, den Sie sich merken sollten: Um Ihren Gewinn mit Ihren Drawing-Händen zu maximieren, sollten Sie sich Ihrer relativen Position bewusst sein und Ihr Spiel entsprechend anpassen.