Der erste Monat des Jahres lässt auf ein actionreiches 2015 auf den Online High Stakes hoffen. Mit Mystery Man Trueteller und Alexander Kostritsyn zogen zwei Russen der Konkurrenz davon. Die beste Nebenrolle kommt dem wiedererstarkten Ilari Sahamies zu. Richtig brutal wurde es für Viktor Blom und den Deutsch-Amerikaner Cort Kibler-Melby.
Die High Stakes sprechen russisch
Genau zehn Tage hatte es im noch jungen Jahr gedauert, dann hatten die Russen die Online High Stakes fest im Griff. Alexander Kostritsyn schien schon im vergangenen Jahr gegen längere Niederlagenserien immun und war vor allem in den Mixed Games kaum zu schlagen.
Und nun zeigen die Zahlen des ersten Monats, dass auch 2015 kaum ein Weg an dem 26-jährige Moskauer vorbeizugehen scheint.
Weitere $850k Monatsprofit, die auch zu großen Teilen aus den 2-7 Triple Draw-Games stammten, beweisen, dass der einstige Gewinner der Aussie Millions (2008) zu einer konstanten Spielweise gefunden hat.
Damit erfüllt sich - mit einer gewissen Verzögerung – die Prophezeiung vieler Pokerspieler, die um die Jahre 2008 und 2009 Kostritsyn als den mit Abstand talentiertesten russischen Spieler eingeschätzt hatten.
Diese Vorschußlorbeeren werden mittlerweile dem wohl um einige Jahre jüngeren Landsmann Trueteller aufgesetzt.
Der hatte schon im Sommer des vergangenen Jahres zu einem beeindruckenden Höhenflug angesetzt, war aber – nachdem er zwischenzeitlich sogar die Führung der Jahresbilanz übernommen hatte – von Daniel Cates jäh vom Himmel geholt worden.
Nun im Januar setzte Trueteller auf beeindruckende Weise zum zweiten Versuch an, endlich König der Nosebleed-Limits zu werden. Den Treibstoff, um zur 1,2 Millionen Dollar Profit-Marke durchzustoßen, lieferte dabei kein Geringerer als Cort Kibler-Melby.
Der war 2014 noch erfolgreichster Spieler in den 2-7 Triple Draw-Games gewesen und musste nun genau in dieser Disziplin ordentlich Lehrgeld bezahlen.
Seine knapp $800k Monatsverlust landeten nahezu komplett in der Bankroll von Trueteller. Der Februar wird zeigen, ob der Deutsch-Amerikaner seiner russischen Nemesis in Zukunft aus den Weg gehen wird, oder weiterhin eine Möglichkeit erkennt den Wonderboy doch noch in die Knie zwingen zu können.
Sahamies lässt die PLO-Games blühen
Die schönste Comeback-Story des Januar schrieb zweifellos Ilari Sahamies. Der mittlerweile 31-Jährige war seit zwei Jahren nahezu von den High Stakes verschwunden.
Doch nun scheint er wieder voll mitzumischen. Seine knapp $600k-Monatsprofit bedeuten den dritten Platz in der Januar-Bilanz und außerdem das wundersame Comeback der fast ausgestorbenen PLO-Games.
Den der Finne war immer dann involviert, wenn an den $100/ $200 oder den $200/$400 PLO-Tischen die großen Pötte ausgespielt wurden.
Für den Februar darf man gespannt sein, ob die PLO-Games noch einmal die Action auf den Online High Stakes bestimmen können und wer von den Altstars sich nochmal auf Achterbahnfahrten a la 2008 und 2009 einlassen wird.
Blom wird zum Kanonenfutter
Richtig brutal ging das Jahr für Viktor Blom los. In den Jahren 2013 und 2014 war der Schwede jeweils raketenartig gestartet, um dann im Frühsommer regelmäßig einzubrechen.
Nun läuft die Sache – im besten Falle – anders herum. Denn schon im ersten Monat sammelte Isildur1 auf seinem PokerStars und seinem FullTilt-Account zusammen über 1,2 Millionen Dollar Verluste ein.
Dabei bedienten sich ein halbes Dutzend Spieler – inklusive des High Stakes Frischlings David RugDoctor Williams – an der Bankroll des einstigen Dominators.
Damit muss Blom im weiteren Verlauf des Jahres beweisen, ob er überhaupt noch gut genug ist für die höchsten Limits, oder ob er – ähnlich wie Gus Hansen – nun seine Skills auf den niedrigeren Limits aufs Neue schärfen muss.
Der teuerste Pot des Monats
Die sechs größten Pötte des Januar wurden am 21. Januar ausgespielt und illustrieren die Rennaissance der reinen Omaha-Games recht deutlich.
An den $200/$400 PLO-Tischen trafen sich in wechselnden Kombinationen EireAbu, AckmaJin, Ravenswood13 und Ilari Sahamies.
Am teuersten wurde es, als EireAbu und Ravenswood13 Heads Up gegeneinander antraten. Nach Raise von Ravenswood13 und Reraise seines Kontrahenten lagen bereits preflop $7200 in der Mitte.
Die ersten drei Karten brachten 5♣ 9♣ J♦. EireAbu setzte von vorn vorsichtige $1800 an und sein Gegner blieb passiv und annoncierte nur den Call.
Auf dem Turn zeigte sich die 4♦. EireAbu trat das Gaspedal nun ein wenig stärker durch und setzte $10k. Call von Ravenswood13.
Auf dem River enthüllte sich die 2♥. Und nun gingen alle Dollar in die Mitte. EireAbu setzte von vorn $33k, worauf sein Gegenüber die restlichen $103k über die Linie schob.
Easy Call von EireAbu. Warum, zeigte der Showdown:
EireAbu:
Ravenswood13:
Beide Spieler treffen hier auf dem River die Nuts und so wurde der Rekordpot des Jahres 2015 in Höhe von über $240k wieder gerecht auf die beiden Kontrahenten aufgeteilt.
Hier noch die aufschlussreichen Zahlen in Tabellenform:
Die größten Gewinner im Januar:
Trueteller (FT): $+1.240.828
Alexander joiso Kostritsyn (PS): $+856.953
Ilari Ilari_FIN Sahamies (PS): $+598.118
Ben Sauce123 Sulsky (PS): $+362.529
Faith#1Virtu (PS): $+319.693
Die größten Verlierer im Januar:
Cort thecortster Kibler-Melby(FT): $-799.404
Viktor Isildur1 Blom (FT): $-773.821
AckmaJin (PS): $-488.147
Viktor Isildur1 Blom (PS): $-472.258
Mikael ChaoRen160 Thuritz (PS): $-334.504