Bevor wir loslegen, geben wir Ihnen eine kleine Übersicht über die Kapitel in diesem Artikel. Einige von unseren Lesern werden sicher bereits die eine oder andere Strategie kennen und doch lieber mit neuen Dingen auseinandersetzen. Hat mans eilig, finden Sie am unteren Ende des Artikels auch eine knackige, kurze Zusammenfassung zu allen Themen, die wir hier anschneiden.
Zieh zu den Nuts
Pot Limit Omaha hat in den letzten fünf Jahren stetig an Beliebtheit gewonnen. Davor war es kaum möglich, außerhalb großer Städte überhaupt eine Partie zu finden. Heute findet man PLO an jeder Ecke, und die höchsten Partien der Welt werden in PLO gespielt.
Der Grund dafür ist einfach. PLO macht Spaß und ist ein extremes Actionspiel.
Da man vier statt nur zwei Karten hat, kann man deutlich mehr Hände spielen. Außerdem lassen es die Spieler viel häufiger drauf ankommen.
Da es so viel Action gibt, werden vermehrt schwächere Spieler angezogen, die einfach nur ihr Glück versuchen wollen.
Und weil die Handwerte viel näher beisammen liegen als bei Hold’em und die Varianz so groß ist, dauert es viel länger, bis ein Spieler merkt, dass er ein losing Player ist.
Bevor Sie anfangen, merken Sie sich schon mal eines: PLO ist nicht Texas Hold’em mit vier Karten.
Der Unterschied zwischen PLO und Texas Hold’em
Omaha sieht auf den ersten Blick so aus wie Texas Hold’em, nur eben mit mehr Karten.
In gewisser Weise stimmt das auch, aber das ist nur ein kleiner Teil des Spiels.
Trotzdem: Um Omaha zu lernen, müssen Sie zuerst die grundlegenden Prinzipien von Hold’em verstehen.
Omaha ist ein Nuts-Spiel
Mit zwei zusätzlichen Karten pro Spieler ist Omaha ein Spiel, bei dem es grundsätzlich um die Nuts geht.
In Hold’em gewinnt man viele Pots ohne die Nuts. Man gewinnt mit Paaren, zwei Paaren und Sets. Straßen und Flushes sind fast immer ein Gewinngarant.
In einem Spiel wie Omaha ist ein Paar nicht viel wert. Ein Set verliert häufig gegen ein höheres Set. Wenn Sie die Nut Straight oder den Nut Flush nicht haben, hat ihn wahrscheinlich ein anderer am Tisch, und Sie werden verlieren.
Also: Omaha ist ein Nuts-Spiel.
Die richtige Handauswahl ist ein guter Ausgangspunkt.
Das Problem ist, das die Nuts auf jeder Straße eine andere Hand sein können.
Soll heißen, die Nuts sind nicht genug, man muss außerdem noch einen Plan B haben.
„Freerolling“ und wie man das am besten anstellt
Bei Omaha müssen Sie immer damit rechnen, „gefreerollt“ zu werden.
Was das bedeutet?
Beispiel:
Sie halten 9♠ T♣ J♣ A♠. Der Flop fällt 6♠ 7♠ 8♦.
Auf diesem Flop sind eine Reihe verschiedener Straights möglich.
Jede 4-5 oder 9-5 bildet eine Straße. Mit Ihrer Hand haben Sie die Nut Straight gefloppt, außerdem den Nut Flush Draw und einen Draw zu einer noch höheren Straight.
Sie haben diesen Flop perfekt getroffen. Sie schlagen nicht nur jede kleinere Straße, sondern Sie „freerollen“ (mit den Draws zum Flush und zur höheren Straight) alle anderen Spieler, die ebenfalls die Nut Straight gefloppt haben.
Spieler, die gerade erst von Hold’em übergewechselt sind, glauben häufig, dass jede Straight hier gewinnt, und bezahlen dann fröhlich ihren gesamten Stack.
Mit dem unteren Ende der Straight werden Sie als Omaha-Spieler aber bald feststellen, dass Sie weit hinten liegen.
Tight spielen, Position spielen
Pre-Flop-Spiel ist für PLO nicht ganz so bedeutend wir für Hold’em.
Das bedeutet allerdings nicht, dass Pre-Flop-Spiel für PLO unwichtig ist.
Genau wie in Hold’em lautet die erste Regel: Wer hier schwache Hände foldet, hat später keine komplizierten Entscheidungen zu treffen.
Am einfachsten stellt man sich das so vor:
- Je mehr schwache Hände man spielt, desto mehr marginale Hände werden gefloppt.
- Je mehr marginale Hände man floppt, desto komplizierter werden die kommenden Entscheidungen.
- Je mehr komplizierte Entscheidungen man treffen muss, desto mehr Fehler macht man.
- Je mehr Fehler man macht, desto mehr Geld verliert man.
So einfach ist das.
Genau wie in Hold’em benötigt man zunächst also eine Menge Disziplin, um problematische Hände zu vermeiden und die Hände zu spielen, die in Omaha auch wirklich profitabel sind.
Wer vor dem Flop die richtigen Hände auswählt, spielt nach dem Flop bedeutend einfacher weiter.
Also: Welche Hände soll ich spielen?
Bei der Frage, welche Hand eine gute Starthand in Omaha ist, geht es vor allem darum, wie man damit zu den Nuts ziehen kann.
Die zweitbeste Hand wird teuer.
Zweitbeste Hände sind teuer. Nur die Nuts verdienen mit Sicherheit Geld.
Nach diesem Gesichtspunkt müssen wir unsere Hände auswählen. Hände, die den Flop sehr gut treffen können. Hände wie 8♠ 9♠ T♥ J♥.
Eine solche Hand ist grundsätzlich sogar höher zu bewerten als eine Hand mit Pocket Assen in einer PLO-Partie mit deep Stacks.
Grund dafür ist, dass diese Hand, wenn sie den Flop trifft, ihn meistens verdammt gut trifft.
Stellen Sie sich die Hand 8♠ 9♠ T♥ J♥ z. B. auf einem Flop 7♥ 8♥ 9♥ vor.
Hier floppen Sie die Nut Straight, Top Two Pair und einen Gutshot auf den Straight Flush.
Natürlich gibt es so einen Flop nicht oft. Aber das zeigt nur, worin sich Omaha grundlegend von Hold’em unterscheidet.
Bei Omaha suchen wir nach Hände, die in mehrfacher Hinsicht den Flop treffen können. Hände, mit denen wir etwas treffen und auch noch etwas Anderes treffen.
Verbundenheit, Gleichfarbigkeit und Flopfreundlichkeit
Bei der Handauswahl gehen wir mit folgenden Filtern vor:
- Verbundenheit
- Gleichfarbigkeit und doppelte Gleichfarbigkeit
- Flopfreundlichkeit
Verbundenheit
Verbundenheit ist offenkundig. Man möchte Hände spielen, die in mehrfacher Hinsicht die Nuts treffen können.
In Hold’em sind Suited Connectors gute Hände, weil man damit starke Hände wie Straights treffen kann.
In Omaha sind Hände wie vier Karten in einer Reihe besonders stark, weil es damit gleich mehrere Straights und Straight Draws gibt, die man treffen kann.
Gleichfarbigkeit und doppelte Gleichfarbigkeit
Mit der Gleichfarbigkeit verhält es sich ähnlich.
Floppt man eine Straight oder zwei Paare, kann es jha nicht schaden, wenn man daneben auch noch einen Flush Draw erwischt.
Doppelte Gleichfarbigkeit, also je zwei Karten einer Kartenfarbe, können sogar zwei Flush Draws treffen.
Damit kann man zwei Pläne entwickeln bzw. hat zwei Optionen.
Mit einer Hand wie A♦ A♠ 3♦ 8♠ auf einem Flop 9♠ 2♦ 5♣ ist unsere Haupthand zunächst mal das Paar Asse.
Dazu kommen aber auch noch ein Nut Flush Draw und ein Backdoor Nut Flush Draw, mit denen man vielleicht noch etwas anfangen kann.
Mit einer Hand wie 8♠ 9♠ A♣ T♣ und einem Flop 5♣ 6♠ 7♣ treffen wir die Nuts. Bekommen wir jetzt aber unsere Chips mit jemanden in die Mitte, der auch die Nuts gefloppt hat, freerollen wir mit unseren Nut Flush Draw.
Flopfreundlichkeit
Die Flopfreundlichkeit einer Hand wird dadurch bestimmt, dass sie nicht nur den Flop trifft, sondern zusätzlich etwas in petto hat.
Nehmen wir eine Hand wie 8♠ 8♦ 7♠ 6♦.
Der Flop fällt nun 8♥ 5♣ 3♠. Damit halten wir Top Set, aber dank der Flopfreundlichkeit unserer Hand haben wir außerdem noch einen Open ended Straight Draw.
Omaha ist ein Spiel, in dem wir nicht nur den Flop treffen wollen. Wir wollen den Flop treffen UND dazu noch ein paar Optionen.
Die beste Hand ist in Omaha oft auf jeder Straße eine andere, deshalb sollten wir immer mehrere Optionen haben, auf die wir im Verlauf eine Hand setzen können.
Je mehr Optionen wir haben, desto mehr müssen unsere Gegner spekulieren.
Eine kurze Geschichte der Position
Wir werden darauf später noch näher eingehen, aber kurz gesagt: Position ist für Omaha von entscheidender Bedeutung.
Um entscheiden zu können, ob wir eine freie Karte nehmen oder bluffen, wenn der Gegner checkt, ist für Omaha wichtiger als für Hold’em, weil der „Lead“, also die beste Hand, mit jeder Gemeinschaftskarte eine andere sein kann.
Wer Omaha zu häufig ohne Position spielt, muss zu häufig nach Vermutung spielen und verliert deshalb auf lange Sicht Geld.
Wer Omaha gerade erst lernt, sollte ohne Position extrem tight spielen.
Wenn Sie Omaha besser beherrschen, können Sie damit beginnen, auch ohne Position mehr Hände zu spielen, bis dahin aber gilt: Werfen Sie Ihr Geld nicht aus dem Fenster.
Schwache Rundowns vermeiden
In Omaha beginnt man jede Hand mit dem Plan, zu den Nuts zu ziehen. Ein Rundown – damit ist eine Hand aus vier Connectors gemeint, z. B. 6-7-8-9 – gibt uns diese Chance, aber nicht alle Rundowns sind gleich stark.
Höher = besser
Je höher der Rundown liegt, desto besser.
Wir wollen grundsätzlich die Nuts halten und damit Cooler an die Spieler verteilen, die die zweitbeste Straße getroffen haben. Wenn wir die richtigen Hände in der richtigen Position spielen, werden wir häufiger Cooler verpassen als „gecoolert“ zu werden. Deshalb sind hohe Rundowns deutlich stärker als niedrige Rundowns.
Ein Beispiel:
T♠ 9♠ 8♦ 7♥ ist viel stärker als 3♠ 4♠ 5♦ 6♦. Die erste Hand trifft die Nuts einfach viel häufiger. Hände wie zweitbeste Straßen sind in Omaha extrem teuer. Deshalb sollte man niedrige Rundowns meistens meiden. Rundowns sind im Übrigen sehr flopfreundlich, denn wenn man zwei Paare trifft, hat man gleichzeitig auch immer noch einen Draw.
Die besten Rundowns
Die besten Rundowns sind hohe Rundowns mit wenigen Lücken. Genau wie in Hold’em sind Suited Connectors wie 7♠ 8♠ eine viel bessere Hand als Suited Two-Gappers wie z. B. 7♠ 5♠. In Omaha ist entsprechend T-9-8-7 eine viel bessere Hand als J-8-7-6. Je mehr Lücken die Hand hat, desto schwieriger wird es, die Nuts zu treffen.
A-K-Q-J ist eine sehr gute Hand, aber nicht wirklich einer der stärksten Rundowns, weil man nur zwei Straights damit bilden kann anstatt vier.
Sehr starke Rundowns sind:
- J♦ T♠ 9♦ 8♠
- Q♥ J♦ T♠ 9♣
- 9♠ 8♦ 7♠ 6♥
Solche Rundowns können mehrere Straßen bilden, und wenn das funktioniert, sind es häufig Cooler für niedrigere Straights.
Starke Rundowns
Nicht ganz so stark, aber trotzdem gut, sind Rundowns mit einer Lücke.
Im besten Fall sollte diese Lücke zwischen den beiden niedrigsten Karten liegen, wie etwa bei J-T-9-7. Wenn man nämlich mit so einer Hand einen „Wrap-Draw“ floppt, also einen Straight Draw mit mehr Outs als ein Open Ender hat, sind mehr dieser Outs tatsächlich Outs zu den Nuts.
Beispiel dafür sind J-T-9-7 auf Flops wie 8-9-x, 7-8-x, 6-8-x usw.
Liegt die Lücke dagegen zwischen den hohen Karten, wie bei T-7-6-5, und wir einen Wrap floppen, dann sind viele Outs nur Outs zu niedrigeren Straights, z. B. auf Flops wie 8-9-x, 8-7-x usw. Und, wie bereits erwähnt, sind Straight Draws unterhalb der Nuts Straight keine gute Idee.
Starke Rundowns sind auch solche, die einen Nut Flush Draw ermöglichen, z. B. A♠ 8♠ 7♥ 6♥. Das suited Ass erhöht den Wert der Hand, weil man damit einen weiteren Nut Draw auf dem Flop treffen kann, wenn dort zwei Pik fallen. Man kann mit dieser Hand den Nut Flush Draw treffen, zwei Paare mit Nut Flush Draw, Nut Straight Draws usw. Damit ist diese Hand eine wirklich starke.
Überlegen Sie sich bei jeder Hand, wie viele Möglichkeiten sie hat, um die Nuts zu treffen. Je mehr Möglichkeiten, desto stärker die Hand. Je mehr Möglichkeiten, die zweitbeste Hand zu treffen, desto schwächer die Hand.
Schwache Rundowns
Schwache Rundowns sind Hände, die sogar dann problematisch bleiben, wenn sie den Flop perfekt treffen. Niedrige Rundowns wie 3-4-5-6, Rundowns mit Lücken wie 3-4-5-8 und ähnliche Hände sind sehr schwach. Hände wie diese können zwar Straights treffen, aber selten die Nuts. Und mit zwei Paaren hat man häufig ebenfalls nicht die beste Hand.
Kurz gesagt, solche Hände sind Schrott und sollten nicht gespielt werden.
Suited Rundowns sind extra stark
Ein Rundown mit suited Karten – am besten double suited – macht die Karten enorm viel stärker.
Die Hand 5♠ 6♠ 7♥ 8♥ ist unglaublich viel stärker als 5♦ 6♣ 7♠ 8♥.
Zwar haben wir hier keine Nut Suits, aber die doppelten Suits fügen unserer Hand ein paar Pläne B und C hinzu.
Erinnern Sie sich? Wir wollen immer etwas floppen, das auch noch potenziell etwas Anderes werden kann.
Floppen wir z. B. die Nuts mit 5♠ 6♠ 7♥ 8♥ auf einem Flop 2♥ 3♠ 4♠, freerollen wir Hände wie 5♦ 6♣ 7♠ 8♥.
Suited und double suited Hände haben mehr Optionen und sind deshalb deutlich durchschlagskräftiger.
Fallstudie:
$1/$2 mit $200 effektiven Stacks.
Ein Spieler erhöht auf $5 UTG, ein weiterer bezahlt auf dem Button. Wir bezahlen im Big Blind mit T♠ 8♦ 7♥ 6♥ und sehen uns gemeinsam den Flop an.
8♦ 3♠ 9♠.
Wir setzen $10 und der erste Raiser erhöht auf $40. Der Button bezahlt.
Was sollten wir tun?
Der richtige Spielzug ist hier ein Fold. Wir haben zwar einen Wrap Draw, aber er ist nicht besonders stark.
Wir haben wenige Outs zu den Nuts, es liegt ein Flush Draw auf dem Board, und wir haben keine Position.
Es gibt nur wenige gute Karten, die auf dem Turn fallen könnten. Oft werden wir eine Straight treffen, die trotzdem von einer besseren geschlagen wird und uns eine Menge Geld kostet.
Überschätzen Sie die Asse nicht
Pocket Asse sind in der Variante Omaha eine ziemlich heikle Angelegenheit. Anfänger überschätzen ihre Asse häufig und neigen dazu, sie komplett zu überspielen. Ein Paar reicht bei Omaha selten, um eine Hand zu gewinnen.
Omaha ist nunmal ein Post-Flop-Spiel, und in einer Deepstack-Partie ist es sogar sehr schwierig, mit einem Paar Assen überhaupt bis zum Showdown zu kommen – ganz zu schweigen davon, damit auch zu gewinnen.
Die Asse zu spielen ist ziemlich schwierig, aber mit ein paar kleinen Tricks können Sie vielen Schwierigkeiten aus dem Weg gehen.
Pot-Commitment ist das Ziel
Asse spielen sich in PLO am besten, wenn die Stacks relativ klein sind und/oder wenn man einen großen Teil seines Stacks vor dem Flop in die Mitte bekommt. Mit Assen wollen wir uns pot-committen, um auf jedem Flop sofort all-in zu gehen.
Wie groß der Anteil unseres Stacks sein muss, den wir schon vor dem Flop in die Mitte schieben, ist eine Frage des Standpunkts, aber im besten Fall ist unser All-in auf dem Flop weniger als eine Potsize-Bet.
Eine andere Frage ist, wie wir es hinbekommen, pot-committed zu sein. Achten Sie genau auf Ihre Stackgröße und auf die aller Gegner.
Hat der erste Pre-Flop-Raiser einen kleinen Stack, können Sie direkt erhöhen, wenn Sie davon ausgehen können, heads-up zu spielen, denn dann können Sie sich gegen seinen Stack auf jeden Fall committen.
Man kann mit den Assen auch limpen, wenn man davon ausgehen kann, dass später noch erhöht wird, um dann eine checkraise Potsize-Bet abzufeuern, mit der man einen großen Teil des eigenen Stacks in den Pot bekommt.
He Leute, ich hab' Asse!
Achtung: Sie müssen sicherstellen, dass Sie mit dieser Bet bereits committed sind. Nichts ist schlimmer als ein großer Pre-Flop-Raise, mit dem man sich nicht committed, und dann auf dem Flop nicht zu wissen, wo man steht. Wenn es mit dem Commitment nicht klappt, ist es besser, nur zu callen und die Asse zu verstecken, um sich den Flop anzusehen. Haben Sie einen Raise oder Re-Raise gespielt und dem Tisch damit mitgeteilt, dass Sie Asse halten, aber nicht genug gesetzt, um committed zu sein, bringen Sie sich in eine extrem gefährliche Situation.
Nicht alle Asse sind gleich.
Alle am Tisch wissen nun, dass Sie Asse halten und können sich entsprechend darauf einstellen, während Sie keine Ahnung haben, was die anderen halten. Dann können Sie nur Vermutungen anstellen, weshalb es häufig besser ist, mit Assen ein Raise nur zu bezahlen und die Asse verdeckt zu spielen, wenn man keine große Pre-Flop-Bet ansetzen kann.
Nicht alle Asse sind gleich
So wie manche Rundowns besser sind als andere, sind auch manche Asse besser als andere.
Nur weil Sie Asse halten, haben Sie damit noch lange keine gute Hand.
Okay, Asse sind zunächst mal Favorit über die meisten anderen Hände, aber man muss damit erst einmal zum Showdown kommen.
Gute Asse
Die besten Hände haben nicht nur eine Gewinnmöglichkeit. Sie hängen nicht nur von einem Aspekt der Hand ab, sondern haben viele Facetten.
Gute Pocket Asse haben immer noch etwas dabei, was ebenfalls gewinnen kann, z. B. einen Nut Flush Draw, einen Straight Draw oder eben etwas Anderes.
Gute Asse sehen z. B. so aus:
- A♥ A♦ T♥ J♦
- A♠ A♣ K♠ Q♣
- A♦ A♣ 5♠ 5♣
Es ist ganz einfach, die Qualität eines Paar Assen zu bewerten.
Asse sind zwar an sich schön anzusehen, aber in Omaha brauchen sie einen Plan B.
Wenn Sie ein wirklich starkes Paar Asse halten, brauchen Sie sich auch keine Sorgen mehr darum zu machen, dass der Tisch von Ihren Assen erfährt, denn Sie haben ja noch ein paar andere Eisen im Feuer.
Schlechte Asse
Schlechte Asse sind genau das Gegenteil. Sie sind einfach nur Asse. Sie besitzen keinerlei zusätzliches Potenzial, und im Showdown werden einfach nur ein Paar Asse den Pot gewinnen müssen.
Ein Beispiel für schlechte Asse:
A♦ A♥ 7♠ 2♣
Diese Asse sind schwierig zu spielen und sehr schwach. Wenn Sie sich damit nicht committen können, dann callen Sie besser und verbergen Sie die Asse.
Fallstudie:
$1/$2 PLO, $400 effektive Stacks. Es gibt zwei Limper vor dem Button, dieser erhöht auf $6. Sie halten A♦ A♣ 4♠ 9♥ im SB.
Wie gehen Sie vor?
In diesem Spot sollten Sie fast immer nur callen. Ihre Asse sind ziemlich mies, sie haben keine Position, und die Stacks sind deep, also können Sie sich auf keinen Fall committen. Sehen wir uns die Situation noch einmal mit ein paar kleinen Veränderungen an.
$1/$2 PLO, Stack $50. UTG erhöht auf $6, zwei Spieler callen. Sie sitzen immer noch im SB mit A♦ A♣ 4♠ 9♥.
Jetzt sind aber $21 im Pot und Sie können maximal $27 setzen.
Schlechte Hände versauen alles
Leider gibt es keine simplen Regeln, nach denen man seine Hände aussucht, und es gibt auch keine Tabelle, in der steht, welche Hände wie profitabel sind.
So einfach ist das nicht. Sie müssen in der Lage sein, jede einzelne Hand, die Sie bekommen, neu zu bewerten und dann zu entscheiden, ob sie Geld bringt oder Geld kostet. Die Kriterien bleiben dabei immer dieselben, nur die Karten ändern sich ständig. Hände sollten eine große Flopfreundlichkeit aufweisen, die nuts bilden können und einen Plan B in der Hinterhand haben. Jedenfalls im besten Fall.
Alle anderen Hände besitzen für Omaha absteigende Werte, und es ist an Ihnen, zu bestimmen, wie weit unten die Hände auf der Skala anzusetzen sind.
Mit Königen gegen Asse laufen ist ein Fehler
Auch Könige sind für frühere Hold’em-Spieler eine problematische Hand. Könige sind aus demselben Grund eine schwache Hand, warum Asse eine schwache Hand sind: Paare gewinnen selten im Showdown, und dort müssen Sie erst einmal hinkommen. Im Gegensatz zu den Assen sind Könige aber eine hand, mit der Sie nicht vor dem Flop alles in die Mitte bekommen möchten.
Wenn Sie den Großteil Ihres Stacks setzen und nur Könige halten, sind Sie wahrscheinlich in Schwierigkeiten. In Texas Hold’em kommt es selten zu einer Situation, in der Asse auf Könige treffen, so selten, dass man von einem „Cooler“ spricht. Bei vier Karten, die pro Omaha-Hand gedealt werden, kommen solche Situationen viel häufiger vor. Wenn man hier mit Königen auf Asse trifft, ist das kein Cooler, sondern ein Fehler.
Könige sollten sehr vorsichtig gespielt werden, es sei denn, dass die Könige sehr starke Beikarten haben, z. B. in Händen wie:
- A♦ K♦ K♥ Q♠ oder
- K♥ K♠ Q♥ J♠
Vergleichen Sie das mal mit einer Hand wie K♥ K♦ 4♠ 9♣. Solche Könige haben überhaupt nichts, womit sie arbeiten können. In einer Partie mit deepen Stacks können diese Könige nur gewinnen, wenn sie ein Set floppen. Ansonsten sind sie komplett wertlos.
Hohe suited und double-suited Hände
Falls es Ihnen noch nicht zum Hals heraushängt, wird es jetzt gleich soweit sein: Gute Omaha-Hände haben viele Stärken. Sie können nicht nur die Nuts bilden, sondern haben auch noch einen Plan in der Hinterhand. Hohe suited und double-suited Hände floppen nicht oft die Nuts, treffen aber gerne zwei Paare, die dann zum Full House werden können.
Hände wie A-J-K-T oder A-Q-T-9 oder K-J-T-9 sind ohnehin stark, werden aber noch viel besser, wenn sie außerdem suited oder double-suited sind. A♠ J♠ T♣ 9♣ ist eine exzellente Hand, wahrscheinlich besser als eine Hand A-K-Q-J rainbow, denn hier sind zwei Flushs möglich, davon ein Nut Flush. Einen Draw zu den Nuts zu haben ist äußerst wichtig, denn Flush über Flush ist ein Szenario, dass in Omaha häufig vorkommt.
Mit dem Nut Draw sind Sie dann in einer hervorragenden Position.
Omaha ohne Position zu spielen ist praktisch unmöglich
In Hold’em ist Position wichtig, im Omaha ist sie das Nonplusultra.
In diesem Spiel kann der Lead auf jeder Straße wechseln. Das ist sogar die Regel.
Es ist häufig sehr schwierig, abzuschätzen, wo man mit seiner Hand steht, und wenn man keine Position hat, wird alles noch schlimmer. In Omaha ist so ein Spiel praktisch unmöglich.
Um diesen Nachteil auszugleichen , sollten Sie anfangs nur wenige, sehr starke Hände spielen. Wenn Sie sich erst einmal ein bisschen in das Spiel hineingefunden haben und die kleinen Tricks und Fallstricke erkennen, können Sie auch mehr verschiedene Hände spielen.
Aber auch die besten Omaha-Spieler der Welt sind extrem vorsichtig, wenn sie eine Hand ohne Position spielen müssen. Das ist für jeden Spieler sehr, sehr schwierig.
Den Flop hart treffen
In der Realität passiert das leider nicht so oft, wie wir das gerne hätten. Das heißt aber nicht, das wir grundsätzlich check-folden sollten.
Genau wie in Hold’em muss man seine Hand genauer betrachten, die Textur des Boards analysieren, die Betgröße desGegner einbeziehen, ebenso wie seinen Spielstil und noch einiges mehr. Erst dann entscheiden wir, ob wir weiterspielen oder nicht.
Für Erfahrung gibt es keinen Ersatz. Je mehr Flops man sieht, desto besser kann man sich auf das Spiel einstellen.
Straight Draws/Wraps
Ein Wrap ist ein Straight Draw mit mehr Outs als ein Open-Ender.
Open-Ender haben acht Outs (je vier oben und vier unten), Wraps haben jedoch bis zu 20 Outs!
Deswegen sind hohe Rundowns so stark. Baut man sich damit die nut Straight oder auch eine kleinere, macht man damit eine Menge Geld.
Man muss lernen, die Stärke der eigenen Draws zu erkennen. Es ist nicht nur wichtig, wie viele Outs man für die Straight hat, sondern auch, welche davon die Nuts bauen und welche nicht.
Ein Beispiel:
Mit J♥ T♠ 9♦ 7♠ auf einem Flop 8♥ 9♠ 3♦ haben wir drei Buben, drei Siebenen, vier Sechsen und vier Damen als Outs.
Das sind insgesamt 14 Outs, und jedes davon bringt uns die Nuts.
Sehen wir uns nun A♣ 7♥ 6♠ 5♣ auf demselben Flop 8♥ 9♠ 3♦ an.
Unsere Outs sind vier Zehnen, drei Fünfen, drei Siebenen und drei Sechsen, also insgesamt 13 Outs. Aber wie viele davon sind wirklich Nuts Outs?
Nur drei geben uns die Nut Straight. Alle anderen bauen schwächere Straßen, mit denen wir „gecoolert“ werden könnten.
Wichtig ist auch, darauf zu achten, ob wir auf einem Doppel-flushdraw-Board spielen. Damit werden unsere Straight Draws enorm abgewertet.
Eine Straight zu treffen, wenn jemand andres einen Flush hat, ist ziemlich unanagenehm.
Wenn man bei Omaha nicht zu den Nuts zieht, kann das teuer werden. Achten Sie nicht nur auf Ihre Straight Outs, sondern auch darauf, wie viele davon Nuts Outs sind.
Flush Draws
Auch hier gilt als Faustregel, wenn man nicht zu den Nuts zieht, sollte man einen plan B haben.
Zieht man zu den Second Nuts oder schlechteren Händen, und unser einziger Plan, um den Pot zu gewinnen besteht darin, den Flush zu treffen, geraten wir schnell in Schwierigkeiten. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass einer unserer Gegner zu den nuts zieht, aber selbst dann haben wir ziemlich schwache Implied Odds.
Im Gegensatz zu Hold’em, wo man auch mit schlechteren Händen ausbezahtl werden kann, klappt das bei Omaha nur selten. Einen Flush zu treffen, der schwächer als der Nut Flush ist, sollten Sie nicht einmal als Plan A einsetzen. Das geht nämlich meistens auf mehrere Arten schief. Dagegen sind Nut flush Draws sehr starke Hände, vor allem, wenn sie noch einen Plan B haben.
Wenn Sie irgendetwas plus einen nut Flush Draw halten, ist das auf jeden Fall eine starke Hand. Überprüfen sie mal ein wenig die Equitys, indem Sie ie Hände in einen Odds Calculator eingeben. Es wird Sie überraschen, wie sich einzelne Hände gegeneinander ausnehmen.
Z. B.: A♦ J♥ T♣ 9♦ gegen 7♠ 7♥ K♣ 5♣ auf einem Board 7♦ 8♦ 2♠.
Der Wrap Flush Draw liegt gegen das fertige Set mit 50,33% sogar knapp vorn. In Hold’em kann man mit einem Draw niemals gegen ein Set vorne liegen, in Omaha ist das aber möglich.
Sets
Sets sind trotzdem auch bei Omaha eine starke Hand. Sets werden zu Full Houses, und Full Houses sind Hände für ganz große Pots.
Aber seien Sie gewarnt. Für Omaha gilt nicht, dass man mit einem Set möglichst sein ganzes Geld in die Mitte bekommen sollte, wie das bei Hold’em der Fall ist. Mit Bottom Set haben manche Spieler schon viel Geld verloren.
Für Sets gilt genau wie für die anderen Omaha-Hände: Erst ein Plan B macht das Set zu einer richtig starken Hand.
Zwei Paare
Zwei Paare sind in Omaha nicht wirklich eine starke Hand.
Manchmal werden Sie gewinnen, aber meistens werden die Pots nicht besonders groß sein.
In Omaha gewinnt man große Pots mit großen Händen, und was bei Hold’em eine Bank ist, braucht für Omaha noch nicht mal mittelmäßig zu sein
Mehr Karten bedeuten mehr Chancen, Fehler zu machen. Ein Grund mehr, als Anfänger möglichst tight zu spielen, das gilt erst recht außer Position.
Fehler kosten Geld. Man sollte einen Plan haben, bevor man sich an den Tisch setzt, nur die Hände spelen, die auf dem richtigen Flop auch richtig treffen können, und dann für den Turn den Plan weiterverfolgen.
Auch der River ist dann einfacher zu spielen. Zwingen Sie Ihren Gegner, mehr Fehler zu machen als sie selbst.
Fallbeispiel:
$200 PLO, effektive Stcks $200. Sie erhöhen mit 5♠ 6♠ 3♦ 4♥ vom Button auf $5. Der Big Blind bezahlt.
Der Flop fällt 8♠ 5♥ 3♠.
Wie gut ist Ihre Hand?
In dieser Situation haben Sie nicht eine starke, sondern mehrere mittelmäßige Hände.
Sie halten einen Open-Ender, aber nur auf einer Seite zu den nuts. Daneben halten Sie einen schwachen Flush Draw sowie Bottom Two Pair.
Jede einzelne dieser Hände ist für sich genommen zu schwach, um weitergespielt zu werden, aber zusammengenommen sind sie natürlich stärker.
Kann schon sein, dass der Gegner einen besseren flush Draw hat, oder zwei bessere Paare, oder einen besseren Straight Draw, aber es ist unwahrscheinlich, dass er jede Ihrer Hände geschlagen hat.
Deswegen ist Ihre Hand in dieser Situation sogar relativ stark.
Einen Plan erstellen
Wenn man ein neues Spiel lernt, geht man zu Anfang am besten nach der Strategie vor, „zieh dir bis zum River die Nuts zusammen und gewinne“.
Hört sich unsinnig an? Klappt aber, wenn man ausschließlich sehr gute Hände spielt. Gute Pre-Flop-Hände machen gute Post-Flop-Hände.
Wenn wir vor und nach dem Flop gute Hände haben, werden unsere Entscheidungen viel einfacher.
Einfache Entscheidungen sind meistens richtige Entscheidungen, und richtige Entscheidungen bedeuten Geld, und zwar in jeder Pokervariante.
Turn und River – Nutzen Sie einfache Entscheidungen
Auf dem Turn werden Sie für Ihre solide Spielweise belohnt.
Der Turn ist eine sehr wichtige Karte. Auf dem Turn wissen wir ziemlich genau, wohin die Reise geht mit unserer Hand.
Treffen wir hier unseren Draw, versuchen wir den Pot aufzubauen.
Verpassen wir hier unseren Draw, spielen wir Poker und versuchen zu bestimmen, ob wir den richtigen Preis bekommen, um für eine weitere Karte zu bezahlen.
Waren wir aber nicht auf einem Draw, bestimmen wir zunächst, ob die Turnkarte unserem Gegner geholfen haben könnte.
Das ist das gleiche Prinzip wie bei Hold’em. Wir setzen unseren Gegner auf eine Range, sehen nach, ob ihm der Turn dort geholfen hat, und freuen uns dann darüber, dass wir vor und auf dem Flop so solide gespielt haben.
Unser Ziel waren die Nuts, jetzt sind wir gezwungen, richtig Poker zu spielen.
Wir beschäftigen uns kritisch mit der Frage, was unser Gegner hält, und wir passen unser Spiel entsprechend an.
Value Bets auf dem River
Auf dem River wissen wir nun also genau, was für eine Hand wir halten.
Oft sind wir auf dieser Straße schon all-in, ist das aber nicht der Fall, müssen wir uns weiterhin fragen, wie stark die Hand unseres Gegner ist. Auch bei Omaha können wir auf dem River für Value setzen, aber nur, wenn wir sicher sind, dass der Gegner keine bessere Hand hält. Um das zu bestimmen, wenden wir dieselbe Technik an wie bei Hold’em.
Wir vollziehen die Hand noch einmal gedanklich nach und arbeiten die folgenden Fragen durch:
Wie würde unser Gegner Made Hands spielen?
Wie würde er eine Drawing Hand spielen?
Wird er mit einer schwachen Hand auf dem River bezahlen?
Kann man ihn einfach bluffen?
Vor unserem Spielzug müssen wir alle Antworten auf diese Fragen kennen. Poker ist keine Hexerei. Es ist einfach nur Poker. Benutzen Sie Ihre Fähigkeiten als Beobachter und Ihre Erfahrungen, um in jeder einzelnen Situation zu entscheiden.
Position, Position, Position
Positionsspiel ist für Omaha das A und O. Das wurde schon oft gesagt, aber ich sage es hier noch einmal.
Auf Turn und River sieht man sehr schön, warum das so ist.
Häufig zieht man zu einer bestimmten Hand, aber dann kommt ein anderer Draw an.
Haben wir auf unseren Gegner Position und dieser checkt, können wir ihn entweder bluffen oder hinterherchecken.
Ohne Position haben wir diese Optionen nicht, spielen aber gegen jemanden, der sie hat.
Man kann die Bedeutung der Position für Omaha gar nicht hoch genug ansetzen.
Spielen wir zu häufig ohne Position, verbrennen wir garantiert Geld.
Die fünf Gebote des profitablen Omahas
1. Du sollst immer innerhalb deiner Bankroll spielen
Spielen Sie nicht bei zu hohen Partien mit, nur weil Sie Lust darauf haben, es sei denn, Sie haben Spaß daran, Ihre Bankroll zu verlieren. 50 Buy-ins sind das absolute Minimum für jedes Level.
Omaha bringt eine Menge Swings mit sich, also verschwenden Sie Ihre Zeit nicht damit, Ihre halbe Bankroll darauf zu verwenden, ein paar Fische zu jagen.
2. Du sollt immer die Odds spielen
Odds sind der Schlüssel zu profitablem Poker, und sie machen den Unterschied zu anderen Spielen. Poker ist ein Spiel, das man schlagen kann, weil man sich selbst aussucht, wann man sein Geld in den Pot investiert.
Wenn Sie grundsätzlich Entscheidungen mit positivem Erwartungswert treffen und immer Entscheidungen mit negativem Erwartungswert vermeiden, gewinnen Sie auf Dauer Geld. Sehr leicht kann man sich verlieren und „nach Gefühl“ spielen, aber das ist selten profitabel.
Gewinnen kann man nur mit Mathematik. Sie müssen die Odds kennen und sich danach richten.
3. Du sollst tight spielen und die Nuts ziehen
Während man Omaha lernt, macht es keinen Sinn, lose zu spielen, nur weil man gesehen hat, wie die Profis das machen.
Dafür ist es an der Zeit, wenn Sie sich als Gewinner etabliert haben. Bis dahin werden Sie sich nur immer wieder in gefährliche Situationen manövrieren, Fehler machen und schließlich Ihr Geld verlieren.
Spiele tight und ziehe zu den Nuts mit einem Plan B.
4. Du sollst nicht zu sehr an Assen festhalten
Asse sind eine tolle Sache. Wenn man sich aber pre-Flop nicht damit committen kann, spielt man sie am besten vorsichtig.
Bei Omaha gewinnt man selten mit einem Paar im Showdown. Selbst wenn die Asse zunächst die beste Hand sind, ist es meistens sehr schwierig, damit bis zum Showdown zu kommen.
Wenn Sie sich auf Ihre Asse einlassen möchten, sollten es zumindest „gute“ Asse sein, z. B. A♥ A♦ J♥ T♦, also Asse mit guten Beikarten.
In allen anderen Fällen erlauben Sie Ihren Gegnern, perfekt gegen Sie zu spielen, während Sie ahnungslos bleiben.
5. Du sollst dich nicht gehen lassen
Wenn Sie Omaha spielen, werden Sie viel mehr Swings erleben als bei Hold’em. Damit müssen Sie fertig werden. Sie müssen angesichts der extremen Varianz Ihre Nerven behalten.
Wenn Sie leicht tilten, ist es nicht das richtige Spiel für Sie. Wenn Sie Ihre Emotionen nicht unter Kontrolle haben, verlieren Sie die Fähigkeit, richtige Entscheidungen zu treffen.
Erwischen Sie ein paar Nackenschläge, müssen Sie einen Gang zurückschalten und sich klarmachen, ob Sie vielleicht auf Tilt sind. Schalten Sie ab und machen Sie eine Pause.
Wenn Sie die Symptome nicht erkennen, können Sie Wochen voller Arbeit in kürzester Zeit zunichte machen. Ihr Ziel Nummer 1 ist, immer die Kontrolle zu behalten und auf Gewinn zu spielen.
Halten Sie sich an diese Gebote und studieren Sie alle Feinheiten des Spiels. PLO ist auch nichts Anderes als die anderen Spiele. Man kann es lernen. Sie müssen nur mehr Entscheidungen mit positivem als mit negativem Erwartungswert treffen.
Sie müssen lernen zu erkennen, welche die profitablen Spielzüge sind und welche verlieren. Das ist das Schwierigste. Sie müssen Spieler analysieren, das Board, Ihre Hand, die Odds, alles Mögliche.
Das alles braucht Zeit und Übung. Wenn es aber funktioniert, ist das Spiel eine faszinierende Sache. Das gilt sowohl für die mentalen als auch die finanziellen Aspekte.
Zusammenfassung
Man kann sich schnell in der wilden Jagd auf Odds und Outs verlieren und zu viele Hände spielen, aber genau das sollte man unbedingt vermeiden. Spielen Sie zunächst äußerst tight – vor allem, wenn Sie keine Position haben. Nicht nur den Flop treffen, sondern zusätzliche Draws und Optionen. Spielen Sie deshalb vor dem Flop tight, bewerten Sie die Stärke Ihrer Hand komplett objektiv, und Sie machen sich den Rest der Hand deutlich leichter.
Halten Sie sich daran und riskieren Sie nicht zu viel. Damit sind Sie bereits auf einem guten Weg.
Denken Sie daran, dass Rundown nicht gleich Rundown ist. Mit schwachen Rundowns findet man sich oft auf der ungünstigen Seite eines Coolers wieder. Das kostet eine Menge Geld.
Üben Sie, starke Wraps von schwachen unterscheiden zu lernen, vermeiden Sie schwache Rundowns und Sie werden bald auf der Gewinnerseite der Cooler landen.
Merken Sie sich dazu: Asse sind in Omaha ein schmaler Grat zwischen großartig und furchtbar. Asse bringen jeden Anfänger in Schwierigkeiten, und zwar häufiger als jede andere Hand.
Haben Sie sich unsere Strategien verinnerlicht, werden Sie bald ein unschlagbarer Pot Limit Omaha Spieler sein. Viel Glück!