In den heutigen, ultra-aggressiven Online-Cash-Games kann man kaum noch einen Orbit lang am Tisch sitzen. Ohne dass man mit mindestens einem Re-Raise vor dem Flop konfrontiert wird.
Viele Spieler verstehen allerdings die Hintergründe dieser Spielweise nicht – sie setzen 3-Bets nur an, weil es die anderen irgendwie auch machen. Manche Spieler 3-betten mit einer zu breiten Range, manche mit einer zu schmalen. Wir können beide Extreme profitabel ausspielen, müssen aber zunächst begreifen, wofür 3-Bets eigentlich gut sind. Das macht unser Spiel sehr viel effizienter.
Die verschiedenen Arten der 3-Bet
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene 3-Bet-Typen: die 3-Bet for Value und die „light“ 3-Bet.
Die Value 3-Bet
Die 3-Bet for Value ist die „traditionelle“ Form der 3-Bet und damit prinzipiell dasselbe wie jede andere Value Bet. Wir glauben, die beste Hand zu halten, und wir wollen den Pot aufbauen, solange wir im Vorteil sind.
Das wirft die Frage auf, welche Hände für 3-Bets qualifiziert sind.
Das hängt wirklich - wie auch Allen Cunningham erklärt - von mehreren Faktoren ab: Tischdynamik, unserem Image, dem Image des Gegners, Spielverhalten des Gegners usw. Zunächst ist entscheidend, dass unsere Hand gegen die Range unseres Gegners vorn liegt. Sehen wir uns dagegen mit einem loose-aggressiven Spieler oder mit einem Fisch konfrontiert, von dem wir wissen, dass er gern light 3-bettetm kann unsere Range deutlich breite werden – etwa bei AA-99, AK und AQ.Gegen einen Standard-TAG sollte unsere 3-Bet Range ziemlich schmal sein – sie liegt ungefähr bei AA-JJ und AK.
Wenn wir die Range für 3-Bets zu schmal halten, bekommen wir schnell das Problem, dass die Gegner uns leicht ausrechnen können. Spielen wir mehrfach gegen dieselben Gegner, werden diese schnell merken, dass wir jedes Mal ein Monster halten, wenn wir 3-betten. Kann unser Gegner uns zuverlässig auf eine Range von vier oder fünf Händen setzen, wenn wir 3-betten, wird er leicht die richtigen Entscheidungen treffen können.
Die „Light“ 3-Bet
Von einer „light“ 3-Bet spricht man, wenn jemand vor dem Flop mit einer Hand re-raist, die eigentlich nicht dafür geeignet scheint, im Moment nicht die beste ist, aber dennoch aus verschiedenen Gründen einen gewissen Wert besitzt.
Eine light 3-Bet ist ein Semi-Bluff. Unser primäres Ziel besteht darin, damit den Pot sofort zu gewinnen. Im besten Fall folden alle Gegner auf unseren Re-Raise.
Also ist unser idealer Gegner ein Spieler, der häufig mit schwachen Händen vor dem Flop erhöht. Wenn wir wissen, dass dieser light raist, können wir light re-raisen, denn er wird in den meisten Fällen folden müssen … und damit gewinnen wir eine Reihe von Pots, ohne den Flop zu sehen.
Faktoren bei 3-Bets
Auf die folgenden Faktoren müssen Sie achten, wenn Sie 3-Bets vor dem Flop bringen wollen.
Das eigene Image am Tisch
Wenn wir uns das Image eines supertighten Spielers aufgebaut haben, werden wir selten ausgezahlt, wenn wir starke Hände halten. Wenn unsere Gegner wissen, dass wir tight spielen, wissen sie auch, dass wir mit einem Raise tatsächlich eine starke Hand ankündigen.
Nehmen wir an, wir 3-betten mit 8 7 und zeigen am Ende zwei Paare. Beginnen wir nun, light zu 3-betten, wird unser Image sich schnell in Luft auflösen. Alle Spieler am Tisch werden uns plötzlich mit anderen Augen sehen. Sie denken: „He, der Typ ist gar kein Nit. Er hat gerade mit acht hoch ge-3-bettet. Ich werde diesen Spieler jetzt häufiger heruntercallen. Der hat doch keine Ahnung.“
3-Bets konterkarieren unser bisher tightes Image und erlauben uns, unser Spiel etwas ausgeglichener zu gestalten. Wenn unsere Gegner uns für unfähig halten, können wir solange Value Bets ansetzen, bis sie sich wieder besser auf uns einstellen.
Eine ausgewogene Range
Lighte 3-Bets sind notwendig, um die Range für unsere Ranges ausgeglichener zu gestalten.
Wenn wir nur mit einer schmalen Range 3-betten – sagen wir mit AA-QQ und AK – erkennen unserer Gegner schnell, dass wir bei einer 3-Bet nur eine dieser vier Hände haben können. Das ist offensichtlich nicht gerade eine ausgewogene Range. Mit einer so schmalen Range machen wir es unseren Gegnern leicht, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Wenn wir aber, wie oben erwähnt, die light 3-Bet zu unserem Arsenal hinzufügen, können unsere Gegner sich plötzlich nicht mehr sicher sein. Wir könnten Asse halten oder 4 3 , unser Gegner kann nur Vermutungen anstellen.
Und wenn der Gegner nur vermuten kann, verleitet ihn das zu Fehlern. Am Ende wird er mit einer schlechteren Hand bezahlen oder die bessere Hand folden.
Welche Hände eignen sich für Three Bets?
Es gibt nicht die eine, richtige Hand für 3-Bets, aber es gibt Hände, die dafür besser geeignet sind als andere. Haben wir erst einmal verinnerlicht, dass eine Three Bet im Grunde ein Semi-Bluff ist, können wir unsere 3-Bet-Range relativ einfach bestimmen.
Wir wollen die Hand ohne Showdown gewinnen, aber natürlich funktioniert das nicht immer. Wenn wir einen Call bekommen, wollen war deshalb eine Hand halten, die auch auf dem Flop noch spielbar ist.
Suited Connectors sind daher gut spielbar, denn bei einem Call haben wir noch immer die Möglichkeit, einen starken Draw zu floppen und eventuell einen Stack zu gewinnen. Das funktioniert eben nicht, wenn wir die 3-Bet mit 10 4 ansetzen.
Halten Sie sich unter Kontrolle
Denken Sie daran, dass die light Three Bet ihre Macht vor allem daraus bezieht, dass sie ein Semi-Bluff ist. Sie verlassen sich also darauf, dass der Gegner in der Mehrheit der Fälle foldet.
Wenn es dazu kommt, verlieren Sie alle Fold Equity, und die Three Bet verliert einen Großteil ihrer Macht. Wenn Sie zu oft 3-betten, verlieren die Gegner ihren Respekt und werden öfter mal nachsehen, was Sie haben.
In einem solchen Moment ist es an der Zeit, einen Gang zurückzuschalten und die Verwirrung des Gegners auszunutzen, damit er Sie auszahlt.
3-Bets sind eigentlich ganz einfach
Three Bets sind hauptsächlich Value Bets. Das ist die Pflicht, alles andere ist Kür. Wir wollen aus unseren guten Händen Value ziehen. Wenn unsere Three Bet Range aber zu schmal wird, erkennt unser Gegner dies und wird einfach jedesmal folden, wenn wir 3-betten.
Das Variieren der 3-Bet führt dazu, dass der Gegner verwirrt wird, und verwirrte Spieler machen, wie wir gesehen haben, mehr Fehler. Das wiederum führt dazu, dass unsere Bankroll am Ende der Nacht wieder etwas zugenommen hat.
Poker entwickelt sich ständig weiter. Der Stil, mit dem man in den 80er Jahren gewinnen konnte, ist heute nicht mehr so profitabel. Der Stil, den Sie heute spielen, wird in Zukunft nicht mehr so erfolgreich sein.Der Punkt ist: Um auf lange Sicht erfolgreich zu spielen, müssen Sie sich anpassen können. In der Vergangenheit war tight-aggressives Spiel der profitabelste Stil. Man lehnte sich zurück, wartete auf die Premiumhände und setzt nur dann, wenn man eine gute Hand erwischt. Die meisten Gegner waren schlecht genug, um einen auszuzahlen.
In den letzten Jahren ist das allgemeine Niveau der Spieler jedoch stark gestiegen, und der tight-aggressive Stil ist zu berechenbar geworden. Und wer berechenbar ist, der wird ausgenommen.
Die Geburt des LAG
Da die Spieler immer besser und 6-max Poker immer populärer wurde, entstand ein neuer, noch aggressiverer Stil. Die Spieler, die sich diesem Stil bedienten, wurden als LAG (loose-aggressive) bezeichnet und waren in der Lage, die berechenbaren TAG-Spieler zu schlagen. Der LAG-Stil ist heute der erfolgreichste, und die Mehrheit der professionellen Online-Spieler spielen danach, aber selbst dieser Stil hat sich bereits weiterentwickelt. Nachdem mehr und mehr Spieler begannen, loose-aggressiv zu spielen, wurde die Light 3-Bet ebenfalls immer häufiger eingesetzt.
Hyper-aggressives Spiel kann einen TAG auseinandernehmen. Aber das funktioniert nicht ewig.
Grund dafür ist, dass der nun zum Standard gewordene LAG mit einer breiten Handrange vor dem Flop erhöht. DA die meisten dieser Ranges logischerweise mit mäßigen Händen erfolgen, konnten sie damit einem Re-Raise nicht standhalten, sodass die 3-Bet häufig zum direkten Gewinn eines Pots führte. Damit begann die Zeit der 3-Bet. Falls Sie ab und zu 6-max höher als NLHE $25 spielen, haben Sie sicher festgestellt, dass dort die light 3-Bet sehr gerne angewandt wird. Natürlich sollte die 3-Bet zum Arsenal jedes guten Spielers gehören, allerdings wenden die meisten Spieler sie viel zu oft an.
Häufig beobachtet man, dass ein typischer LAG aus mittlerer bis später Position mit Händen wie 5 5 ,7 7 oder A 9 eine 3-Bet ansetzt. Das ist aber ein grundlegender Fehler. Wenn man einen Raise ansetzt, tut man das aus zwei möglichen Gründen: Entweder möchte man, dass eine bessere Hand foldet oder dass eine schlechtere bezahlt. Das Problem an der light 3-Bet ist, dass die meisten Gegner daraufhin schlechtere Hände folden und mit besseren callen - damit steht der Re-Raiser plötzlich mit der wahrscheinlich zweitbesten Hand in einem großen Pot da.
Also hören Sie auf damit, Ihren Gegner zum Folden schlechterer Hände zu zwingen. Haben Sie keine Angst davor, Flops zu sehen und - Achtung! - Poker zu spielen! Es ist kein Fehler, Raises vor dem Flop zu flat callen. Mit diesem Spielzug erlauben wir dem Gegner, mit seiner gesamten Range fortzusetzen, und mit einem Flat Call erhöhen wir die Chancen, dass unsere Range stärker ist als die Eröffnungsrange des Gegners.
Die heutigen überaggressiven Spieler lieben es, die Initiative zu haben. Häufig feuern Sie auf jeder Straße einfach weiter und hoffen, dass wir folden.
Einschub: Wo Value beim Poker herkommt
Viele Regs auf niedrigen Levels spielen sehr schlecht post-Flop. Sie verlassen sich darauf, vor dem Flop aggressiv zu erhöhen und dann auf dem Flop zu c-betten. Bekommen Sie einen Call, wissen sie nicht, wie es auf Turn und River weitergehen soll.
Auf den späteren Straßen sind die Pots und damit auch die Bets größer. Hier liegt der Großteil des Values in No Limit Hold'em. Erlauben wir unseren Gegnern, mit schlechteren als unseren Händen fortzusetzen, gewinnen wir auf lange Sicht mehr Geld. Also sollten wir nicht versuchen, sie dazu zu bringen, ihre schwachen Hände vor dem Flop zu folden.
Wenn Sie allerdings gar nicht mehr 3-betten, riskieren Sie, zu leicht ausrechenbar zu sein. Natürlich sollten Sie in der lage und gewillt sein, gelegentlich eine light 3-Bet anzusetzen, denn wer dies überhaupt nicht tut, ist zu leicht auszurechnen. Und wenn ein Gegner dazu neigt, 3-Bet flat zu callen, kann man seine 3-Bet-Range auch ein bisschen ausweiten.
In solchen Situationen ist eine 3-Bet plötzlich for Value, denn wir bekommen Calls auch mit schlechteren Händen. Entscheidend ist, zu erkennen, welchen Spielertyp man vor sich hat. Ein 0815-Spielmuster genügt einfach nicht, um erfolgreich zu spielen. Die 3-Bet bleibt also eine Waffe, die man nicht einfach ablegt. Man muss jedoch abwägen, wann man sie einsetzt und warum. In vielen Fällen ist sie dann einzusetzen, wenn man einen Gegner hat, der sehr oft raist, und von dem man weiß, dass er dann auf eine 3-Bet foldet.
Um den Gewinn zu maximieren, genügt das nicht. Kümmern Sie sich als Nächstes um Ihr Post-Flop-Spiel. Falls Sie der bessere Spieler sind, wird Ihre Edge nur noch größer, wenn Sie viele Flops, Turns und Rivers sehen können. 3-betten Sie ruhig weiter, aber eben nicht ständig. Falls Sie in letzter Zeit öfters mal shorthanded Cash Games gespielt haben, ist Ihnen wahrscheinlich ein gewisser Trend aufgefallen. Der TAG (tight-aggressive) Stil, der in den letzten Jahren die Partien dominiert hat, ist langsam einem viel stärker LAG (losse-aggressive) orientierten Spielstil gewichen. Dadurch sind die Partien natürlich härter geworden, und man viel häufiger in knifflige Situationen gezwungen.
Eine Situation, die sehr häufig vorkommt, ist die, dass man einen Pot mit einem Raise eröffnet und dann von einem TAG/LAG ge-3-bettet wird. Nun muss man versuchen einzuschätzen, ob es sich um eine light 3-Bet handelt und wie man am besten darauf reagiert.
So reagiert man auf 3-Bets vom Gegner
Der vorherrschende Spielstil ist heutzutage eher loose und aggressiv, und deshalb muss man sich mit dem Trend zur light 3-Bet intensiv auseinandersetzen. Die Mehrheit der Spieler eröffnet heute pre-Flop mit einer großen Range. Die light 3-Bet ist im Grunde nichts anderes als ein Re-Raise pre-Flop mit einer Hand, die schlechter ist als die Range, mit der man normalerweise für Value 3-betten würde.
Dieser Spielzug richtet sich vor allem gegen die aggressiven Spieler, die mit einer sehr breiten Range eröffnen. Der 3-Bettor versucht hier meistens, den Pot schon vor dem Flop mitzunehmen. Er agiert im Bewusstsein, dass der ursprüngliche Raiser in den meisten Fällen nur durchschnittliche Hände hält.
Nun stellt sich die Frage, wie man sich gegen einen Spieler verteidigt, der die light 3-Bet häufig anwendet.
Die einfachste Vorgehensweise, wenn man einen sehr guten Spieler am Tisch hat, der auch noch Position besitzt, ist natürlich, aufzustehen und sich an einen anderen, einfacheren Tisch zu setzen. Lassen wir hier um der Diskussion willen diese Möglichkeit außer Betracht und nehmen stattdessen an, dass ein paar wirklich große Fische auch am Tisch sitzen oder dass Sie ein Faible dafür haben, andere zu bestrafen.
Verteidigungsstrategien gegen 3-Bet
Es gibt eine ganze Reihe von Spielzügen, mit denen man sich verteidigen kann.
Strategie 1: Mehr Callen
Erstens kann man diese 3-Bets lighter callen als man das normalerweise tun würde. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie hier auf mehreren Ebenen gedacht wird. Wenn wir wissen, dass er weiß, dass wir light eröffnen, dann wissen wir auch, dass er in der Lage ist light zu 3-betten. Eine Hand wie A-Q sieht gegen die Range eines solchen Spielers wahrscheinlich ziemlich gut aus, während sie gegen einen normalen 3-Bettor ein einfacher Fold ist. Bringen Sie Ihren Gegner in eine Situation, in der Fold und Call gleichermaßen falsche Entscheidungen sind.
Ein Problem dieser Vorgehensweise besteht darin, dass man keine Initiative bekommt – man überlässt diese dem Gegner und lässt sich in die Defensive drängen. Außerdem muss man den Flop ziemlich gut treffen, um überhaupt fortsetzen zu können.
Strategie 2: Unerwartete Bets auf dem Flop
Zweitens kann man den Call machen und auf dem Flop eine Donk-Bet ansetzen. Bei einer Donk-Bet handelt es sich um einen Spielzug, bei dem man zunächst einen Raise callt und dann auf der nächsten Straße von vorne setzt. Man kann diesen Spielzug unabhängig davon durchführen, ob man eine starke Hand hält oder nicht.
In viele Fälle führt das dazu, dass ein Gegner, der vor dem Flop light ge-3-bettet hat, nun folden muss. Ist der Gegner allerdings mit dem Spielzug vertraut, kann er aggressiv fortsetzen und unsere Bet mit einem Raise beantworten. Dadurch sind wir gezwungen, uns von dem Geld, das wir investiert haben, zu verabschieden.
Strategie 3: Checkraises
Drittens kann man die 3-Bet vor dem, Flop bezahlen und dann auf dem Flop einen Checkraise spielen. Auch hier gilt, das geht mit, aber auch ohne eine Hand. Es ist ein extrem aggressiver Gegenzug, der allerdings den großen Nachteil hat, dass man viel Geld riskiert, wenn es sich nur um einen Bluff handelt.
Strategie 4: 4-Bets
Und dann gibt es da noch die mega-aggressive light 4-Bet. Dieser Spielzug – auch hier geht es wieder darum, auf mehreren Ebenen zu denken – sollte nur selten angewendet werden, denn er führt mit absoluter Sicherheit zu schwierigen Situationen. Ich sehe hier davon ab, jede einzelne Denkebene durchzugehen, weil sich das ganze dann anhört wie eine schlechte Komödie (Ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß…).
Kurz gesagt, ein Spieler der die 3-Bet extrem light ansetzt, kann mit einer 4-Bet aus exakt demselben Grund attackiert werden, aus dem er selbst angegriffen hat. Der Nachteil ist hier derselbe wie bei allen anderen möglichen Spielzügen: Man riskiert viel Geld, und das häufig auf einen Bluff oder Semi-Bluff. Nichtsdestotrotz ist jede dieser Methoden gut geeignet, um sich out-of-position gegen Raises zu verteidigen. Eine weitere Methode besteht darin, zunächst vor dem Flop smooth zu callen, dann die C-Bet auf dem Flop zu floaten und schließlich den Turn zu setzen.
Man kann nicht so einfach sagen, welche dieser Vorgehensweisen die beste ist. Die Wahrheit ist, es gibt nie nur eine beste Verteidigung. Man sollte all diese Spielzüge beherrschen und denjenigen anwenden, der gerade am besten in die Situation passt.
Achten Sie genau darauf, was der Gegner tut. Poker mit schlechten Reads ist Geldverschwednung.
Keine Moves ohne Reads!
Wenn man keinen guten Read auf den Gegner hat, ist natürlich jeder dieser Spielzüge nur Geldverschwendung. Man muss also den Gegner immer genau beobachten. Wie häufig setzt er die 3-Bet an? Wie reagiert er selbst auf eine 3-Bet? Wie reagiert er auf eine 4-Bet? Setzt er nach einer 3-Bet grundsätzlich eine C-Bet auf dem Flop an? Gibt er auf, wenn er gecallt wird? Oder checkraist er den Turn? Man muss die eigenen Reads während des Spiels ständig neu überprüfen.
Es ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass mehrfach die Wendung „mit oder ohne Hand“ benutzt habe. Grund dafür ist, dass Sie in der Lage sein müssen, diese Spielzüge sowohl mit guten wie mit schlechten Händen zumachen. Das nennt man dann „Balancing der Range“. Wenn Sie 3-Bets nur callen und dann den Flop als Bluff checkraisen, sind Sie leicht auszuspielen. Wenn Sie das aber mit einem Monster, als Bluff oder mit einer marginalen Hand tun können, sind Sie dagegen sehr schwer auszurechnen.
Wenn Sie Ihren Gegner in Situationen bringen können, in denen sowohl ein Call als auch ein Fold nicht korrekt sind, zwingen Sie ihn zu Fehlern. Und wie wir alle wissen, ist ein Gegner, der Fehler macht, bares Geld wert!