Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Schon über ein Dutzend Mal haben sich bei Stefan Raab einige B- und C-Promis, mehr (Elton) oder weniger (Raab) begabte Spieler und ein Online-Qualifikant um €100.000 duelliert. Gehört irgendwie schon wie selbstverständlich zur Fernsehunterhaltung dazu. Heute Nacht ist es wieder so weit. Sonja Zietlow kommt auch.
Mit dabei sind dieses Mal neben dem Stammpersonal Raab + Elton + Qualifikant auch Detlev D! Soost - „Popstars"-Juror, der sich selbst für so cool hält, dass er ein Ausrufezeichen im Namen verdient -, Sonja „Der Schwächste fliegt" Zietlow - gut geeignet, da vollkommen schmerzfrei auf jedem Niveau agierend -, und Comedian Olaf „Ich kann mich nicht um alles kümmern" Schubert.
Letzterer wird mit Sicherheit derjenige sein, mit dem es zumindest etwas zu lachen gibt. Der Mann mit dem 70er Jahre Rhombenpullunder, Fokuhila-Frisur und dem frontalerotischen Dresdner Dialekt landet bei der Wahl der zehn attraktivsten Männer Deutschlands regelmäßig auf Platz elf...
Was von ihm zu erwarten ist, ist unklar. Der Kabarettist ist sicher clever genug, um ein guter Spieler zu sein, und mit seiner gespielten Harmlosigkeit könnte er so manche Falle stellen. Könnte aber auch sein, dass er vor lauter Bühnenshows und Radioauftritten (u. A. SWR3) noch nie Zeit gefunden hat, um die Tricks von Hold'em zu lernen.
PokerZeit-Tipp: Schubert kalauert sich auf Platz 3 und scheidet durch einen unglücklichen Suck-out aus.
Soost ist da das genaue Gegenteil. Nicht witzig, nicht besonders clever, und würde bei der oben genannten Wahl gar nicht erst aufgestellt. Wir behaupten hier mal, dass er noch nie Hold'em gespielt hat, denn mit seinem übersteigerten Selbstwertgefühl hätte er davon mit Sicherheit auf seiner Website erzählt. So auf die Art: „Meine Lieblingshand ist 6-9. Du weißt schon warum, hoho."
PokerZeit-Tipp: Letzter. Blufft zweimal erfolgreich und kann dann bedenkenlos mit Dame hoch gecallt werden.
Sonja Zietlow hätte bei so mancher Miss-Wahl gute Chancen, spricht englisch, französischen, spanisch und italienisch und ist ausgebildete Pilotin. In Wirklichkeit ist sie keineswegs so fies, wie sie es durch ihre Sprüche im Dschungelcamp glauben machen will. Trotzdem wirkt sie dort glaubhafter. Kennt keine Skrupel und keinen Schmerz, deshalb muss sie alle Sendungen moderieren, zu denen sich sonst niemand zwingen lässt, weder durch Drohungen noch durch Prämien.
Fear Factor (schon im Original reine Fleischbeschau ohne Sinn und Verstand, im Deutschen dann auch ohne die optischen Reize), Teufels Küche, Entern oder Kentern, Ab durch die Wand, Star Duell oder Die 10 Nicht-Stars, wo noch dümmer sind als ihre eigenen Badelatschen, nichts ist so peinlich, dass es das eisige Lächeln der Zietlow schmelzen könnte.
PokerZeit-Tipp: Sonja Zietlow könnte eine erfolgreiche Spielerin sein, wenn sie ihre Kaltschnäuzigkeit ausspielt. Wird aber versuchen, nett und und natürlich zu wirken und scheidet deswegen auf Platz 4 aus. Hat immerhin den schönsten Abgang.
Stefan Raab hatte in der letzten Ausgabe Pech. Er traf mit seinen Pocket Assen ein weiteres auf dem Flop und musste dennoch nach einem bösen Suck-out der holländischen Becker-Gespielin des Monats ausscheiden. Das heißt aber keineswegs, dass er das Spiel jetzt verstanden hat. Das hat in den ersten 13 Sendungen ja auch nicht funktioniert.
PokerZeit-Tipp: Vorletzter. Spielt zwei gute Hände und macht dann einmal mehr Blödsinn. Gewinnt dafür wieder bei allen seinen anderen Challenges (manipulierter Wok, manipuliertes Stock-Car, Turmspringen, Abstürzen und Poolsaufen).
Elton hat schon mehrfach gezeigt, dass er Texas Hold'em verstanden hat. Sein sich überschlagender Puls zeigt, dass er knifflige Situationen auch tatsächlich als solche erkennt. Dass er sich nicht vollständig im Griff hat, macht ihn menschlich. Er ist der einzige am Tisch, der dem Online-Qualifikanten regelmäßig das Wasser reichen kann.
Außerdem ist Elton aktiver St.-Pauli-Fan und -Unterstützer. Allein dafür sind ihm viele Sympathien sicher.
PokerZeit-Tipp: Zweiter. Im Heads-up kann bekanntlich alles passieren. Bezahlt mit der besseren Hand und hat dann Pech.
Es gewinnt wie (fast) immer der Online-Qualifikant, weil das der einzige ist, der sich erfolgreich durch die absurde Qualifikation gekämpft hat und deshalb zweifellos am meisten von Poker versteht.
Die Teilnehmerfelder beim Sponsor PokerStars sind so groß, dass allein die Qualifikation für Raabs Show etwa so einfach ist wie das Main Event der WSOP zweimal hintereinander zu gewinnen - mit verbundenen Augen.
Trotzdem, einer muss ja übrig bleiben, und auch wenn man die Satellites nicht ohne eine unverschämte Portion Glück übersteht, ist es doch erst recht unmöglich, sich ohne ein gewisses Spielverständnis hindurchzukämpfen.
PokerStars Promi-Profi Becker ist dieses Mal entgegen früherer Ankündingungen nicht dabei, hat sich aber zum Üben in London für $9 Mio. eine Wohnung mit eigens eingerichtetem Pokersalon gekauft.