Er gehört zu den Leuten, bis beim Pokerspielen ihren Spaß und gute Unterhaltung suchen. Bill Perkins hat genug Geld, um sich die teuersten Partien der Welt leisten zu können – und dort nicht unbedingt gewinnen zu müssen.
Natürlich ließ er es sich auch nicht entgehen, an der kostspieligsten Pokerrunde des Jahres 2015 teilzunehmen und um astronomische Summen zu pokern.
Dort setzte es einen üblen Cooler, den er in seiner sympathischen Art souverän wegsteckte.
Wer, wann, wo
Immer wieder tauchen Hände aus dem sagenumwobenen Super High Roller Cash Game auf, das letztes Jahr während der WSOP im Aria abgehalten wurde und viel Wirbel verursachte.
Teile der Aufzeichnung wurden vom neuen Pokersender Poker Central zurückgehalten und werden erst jetzt allmählich ausgestrahlt.
So verhält es sich auch mit dieser Hand aus der „Amateurrunde“ des Super High Roller Cash Game, an der gleichermaßen betuchte wie finanziell schmerzfreie Poker-Hobbyisten wie Bill Klein, John Morgan, Bobby Baldwin und eben Bill Perkins sowie die Profis Antonio Esfandiari und JR Bellande teilnahmen.
Die Stacks bewegten sich im teilweise hohen dreistelligen Bereich und es gab einige Pötte, die nur knapp unter einer Million Dollar blieben.
Aus dieser Runde präsentierten wir zuletzt eine Hand LINK: http://www.pokerzeit.com/hand-der-woche-wie-man-mit-ak-einen-822-700-pott-verliert-58424 , in der ein grober Fehler mal so eben gut $800.000 kostete.
Kein Entrinnen für Perkins
Während Al Decarolis in unserer oben verlinkten Hand der Woche mit einem bösen Spielfehler zumindest teilweise selbst für seine üble Niederlage verantwortlich war, macht Perkins hier gar nichts falsch.
Er hat einfach die drittbeste Starthand und ist mit einem Gegner konfrontiert, der noch ein bisschen stärker ist.
In der Fachsprache nennt man das einen Cooler, also eine Situation, in der man ohne eigenes Zutun eine eiskalte Dusche abbekommt.
Anders machen konnte Perkins, der übrigens für sein Leben gern wettet und Leute entweder dazu bringt, im Turniersaal zu pinkeln oder mit dem Fahrrad nach Las Vegas zu fahren, hier also gar nichts, vielmehr gerät sein Gegner Brandon Steven kräftig ins Schwitzen.
Erfolgreiches Slowplay
Mit seinem Slowplay vor dem Flop hatte Steven eine geschickte Falle aufgestellt, doch gibt es bei Perkins‘ All-In auf dem Flop nicht mehr so furchtbar viele Hände, die dieser haben kann.
Von Bluffs abgesehen, bleiben da nur Asse, Damen, Buben und vielleicht noch Zehnen sowie die unvermeidlichen Bluffs, und gegen einen guten Teil dieses Spektrums (Asse und Buben) sieht Steven ziemlich alt aus.
Letztlich callt er aber doch und fährt beim zweimaligen Dealen sicher einen hübschen Pott mit über $626.000 ein, während Bill Perkins einmal mehr seine Niederlage wie ein fairer Sportsmann hinnimmt – mit Bravour!