Zocker verklagt Casino, weil es ihn nicht vor Millionenverlusten schützte
Die britische Dailymail berichtete vor kurzer Zeit von einer abenteuerlich anmutenden Klage, die jüngst beim Londoner High Court of Justice eingereicht wurde.
Han Joeh Lim, ein malaysischer Millionär hatte vor sieben Jahren im Aspinall's, einem privaten Gambling Club in London, 4 Millionen Pfund verloren. Lim weigerte sich, seine Schulden zu bezahlen und das Aspinall's verklagte ihn daraufhin.
Nun drehte Lim den Spieß um und reichte seinerseits Klage ein. Er weist Zahlungsansprüche ab und verweist darauf, dass das Casino ihn nicht vor seiner Spielsucht geschützt habe.
Nicht vor Spielsucht geschützt?
Konkret verweist Lim auf den britischen Gambling Act aus dem Jahr 2005. Dieser reguliert das Glücksspiel in England, Schottland und Wales. Eine der Passagen des Gesetzes beschreibt, dass Anbieter von Glücksspielen sicherstellen müssen, dass sie Kinder oder schutzbedürftige Personen vor Schädigung durch Spiele schützen müssen. Im Wortlaut: "[...] protecting children and other vulnerable persons from being harmed or exploited by gambling."
In der Klage schreibt Lim unter anderem:
Anstatt den Antragsteller zu zwingen, eine Pause einzulegen, erhöhte Aspinall's seinen Kredit auf 2 Millionen Pfund. Aspinall's gewährte dem Kläger einen weiteren Kredit in Höhe von 2 Millionen Pfund, die er ebenfalls verlor. Der Kläger hatte eine Pechsträhne und war sichtlich verzweifelt und in Panik geraten. Aspinall's nutzte jedoch die verzweifelten Versuche des Klägers, die Verluste wieder reinzuholen, indem sie ihm weitere Mittel und mehr Zeit zum Spielen gewährten.
Han Joeh Lim hat laut der Klage 72 Stunden in dem Club gespielt und in Summe rund 4 Millionen Pfund verloren. Er spielte Baccarat. Die Marathon-Session fand schon im Jahr 2015 statt und Lim weigerte sich, die gewährten Kredite zu zahlen.
Im Jahr 2019 gewann das Aspinall's ein Verfahren gegen den 62-jährigen Lim, der laut Dailmail ein Vermögen von über 40 Millionen Pfund haben soll. Der Richter entschied damals außerdem, dass Han Joeh Lim gegen vier gerichtliche Anordnungen verstoßen hatte und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 100.000 Pfund. Lim hatte demnach vorsätzlich unehrliche Aussagen in der mündlichen Verhandlung gemacht.
Unter diesen Gesichtspunkten scheint es unwahrscheinlich, dass Lim mit seiner Gegenklage Erfolg haben wird. Das Aspinalls erklärte, der Club werde sich in dieser Angelegenheit verteidigen und beantragte, dass die Klage abgewiesen wird.